Olena Mackert und Sebastian Brachs erhalten Translationalen Forschungspreis

Dr. Olena Mackert und Dr. Sebastian Brachs von der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben den Translationalen Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) erhalten. Die DGE zeichnet damit ihr interdisziplinäres Forschungsprojekt zu Übergewicht und stoffwechselbedingten Lebererkrankungen aus. Der Preis ist mit 30.000 Euro dotiert und wurde am 19. März auf dem Deutschen Kongress für Endokrinologie in Baden-Baden verliehen.

Olena Mackert und Sebastian Brachs arbeiten und forschen beide an der Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselmedizin der Charité. Olena Mackert ist als Ärztin und junge Nachwuchswissenschafterin in der klinischen Forschung tätig. Sebastian Brachs bringt als Biologe jahrelange Erfahrung in der Grundlagenforschung mit.

Mit dem Translationalen Forschungspreis – dem „Basic-Clinical Translational Research Award“ – fördert die DGE Wissenschaftler:innen, die wie Olena Mackert und Sebastian Brachs Grundlagenforschung mit klinischer Forschung verbinden. Ziel dieser Herangehensweise ist es, Ergebnisse aus dem Labor möglichst schnell in die medizinische Anwendung zu überführen, sodass sie Patient:innen zugutekommen.

Neuer Angriffspunkt im Fettstoffwechsel

Prämiert wird ihr Projekt „Unlocking GPR146 between Bench and Bed – A Novel Key to Obesity Regulation and Metabolic Liver Disease”. Im Rahmen dieses Projektes wollen sie untersuchen, wie ein bisher wenig erforschter Rezeptor in Fett- und Leberzellen in den Fettstoffwechsel eingreift. Außerdem wollen sie herausfinden, welche Rolle er bei der Entwicklung von Übergewicht und Fettlebererkrankungen spielt.

Der Rezeptor trägt den Kurznamen GPR146. Er gehört in die Gruppe der sogenannten G-Protein-gekoppelten Rezeptoren und könnte künftig ein neuer Ansatzpunkt für die Behandlung von Übergewicht und stoffwechselbedingten Lebererkrankungen werden. Beides sind Probleme, die weltweit zunehmen und für die es begrenzte Behandlungsoptionen gibt. Auch die Frage, inwiefern der Rezeptor eine Gewichtsabnahme blockieren kann, indem er Fetteinlagerungen fördert, beschäftigt die beiden Forschenden.

Menschliches Gewebe aus der Klinik für die Forschung

Olena Mackert und Sebastian Brachs erforschen diesen Rezeptor und seine Funktion nicht nur im Tiermodell an Mäusen, sondern insbesondere auch an Fett- und Leberzellen aus menschlichen Gewebeproben. Diese sollen beispielsweise von Patient:innen stammen, die sich einer Magenverkleinerung unterziehen, oder von Personen, bei denen aufgrund einer Fettlebererkrankung eine Gewebeprobe aus der Leber entnommen werden muss. Zudem sollen diverse Blutwerte, wie zum Beispiel der Cholesterinspiegel, in ihre Analysen einfließen.

Gelingt es Olena Mackert und Sebastian Brachs, die Zusammenhänge zwischen GPR146, dem Fettstoffwechsel, Übergewicht und stoffwechselbedingten Folgekrankheiten wie Fettlebererkrankungen genauer zu definieren und zu verstehen, könnte GPR146 in Zukunft ein Ziel für innovative Medikamente werden.

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