„Zukunftsprojekte“ in der Gesundheitsforschung – Ausbau der wissenschaftlichen Exzellenz Berlins auf Top-Weltniveau

Hier stellen wir die aktuell in Berlin geförderten Forschungsbauten im Bereich Gesundheitsforschung vor. Das Förderprogramm „Forschungsbauten“ fördert Investitionsvorhaben, die sich durch „exzellente wissenschaftliche Qualität und nationale Bedeutung auszeichnen“ (gemäß GG §91b). Berlin baut mit diesen Investitionen seine Kompetenzen in der Gesundheitsforschung weiter auf internationalem Topniveau aus. Die Fördermittel werden je zur Hälfte von Bund und Ländern getragen.

Der Simulierte Mensch (Si-M)

 

Im Forschungsgebäude „Der Simulierte Mensch“ forschen Wissenschaftler:innen der TU Berlin und Kliniker:innen der Charité - Universitätsmedizin Berlin gemeinsam an der Schnittfläche von Ingenieurswissenschaften und Medizin.
Hier werden sie gemeinsam daran arbeiten, die Funktionen menschlicher Zellen und Gewebe mit neuen Technologien der Zellkultivierung, Multi-Organ-Chips oder des Bioprintings zu simulieren. Im Gegensatz zu bereits bestehenden Kooperationsprojekten soll in dem Gebäude das gemeinsame Entwickeln der Modelle „Seite an Seite“ im gleichen Laborumfeld praktiziert werden. Auf diese Weise können sowohl die Entwicklungen von Organmodellen, gleichzeitig aber auch die technologischen Entwicklungen angepasst und optimiert werden.

Die Initiatoren des Si-M sind Roland Lauster (Leiter des Fachgebiets Medizinische Biotechnologie an der TU Berlin) und Andreas Thiel (Leiter der Arbeitsgruppe Regenerative Immunologie und Altern an der Charité – Universitätsmedizin Berlin). Sie haben 2018 den Forschungsbau beantragt und erfolgreich verteidigt; Ende 2020 wurde der ersten Spatenstich gesetzt.

Der mit 34 Mio. Euro projektierte Forschungsneubau soll bis 2024 auf dem Gelände „Seestr. 13“ fertig gestellt werden. Das Baugrundstück liegt direkt angrenzend an den Campus Virchowklinikum der Charité – Universitätsmedizin und ist gleichzeitig Geburtsort der Biotechnologie der TU Berlin. Das Robert Koch Institut und das BIH Center for Regenerative Therapies (BCRT) sind direkte Nachbarn.

Mehr Informationen finden Sie in unserem Portrait des Si-M.

 

Berlin Center for Advanced Therapies (BeCAT)

 

Das „Berlin Center for Advanced Therapies“ (BeCAT) der Charité entwickelt zellbasierte neuartige Therapeutika. Diese sogenannten „Advanced Therapies“ (kurz ATMPs) sollen die Gesundheit von Patient:innen mit bisher nicht heilbaren Erkrankungen wiederherstellen. Am BeCAT wird die Berliner Expertise in der Technologie und der klinischen Entwicklung von „Advanced Therapies“ gezielt zusammengeführt und auf ein international führendes Niveau gebracht.

Das BeCAT forscht an ATMPs aller drei Klassen (Gentherapeutika, somatische Zelltherapeutika sowie biotechnologisch bearbeitete Gewebeprodukte), vor allem für die Regenerationsmedizin, Hämatologie und Onkologie. 

Das Herzstück von BeCAT wird ein neues Forschungsgebäude mit einer state-of-the-art modularen GMP-Laboreinheit sein, in dem die Herstellung aller ATMP-Klassen auch in Verbindung mit Biomaterialien bis hin zum 3D-Bioprinting ermöglicht werden. Der Bau des Gebäudes wird durch den Bund und das Land Berlin gefördert.

Gründungsdirektorin des BeCAT ist Petra Reinke (Mitglied des Gründungs-Steuerungskomitees des BIH Center for Regnerative Therapies und Leiterin der Arbeitsgruppe Zelltherapie und personalisierte Immunsuppression).

Der mit über 29 Mio. Euro projektierte Forschungsneubau entsteht bis 2024 an der Seestraße in Berlin-Wedding als direkter Nachbar zum weiteren Forschungsneubau „Der simulierte Mensch“, kurz Si-M.

Mehr Informationen zum BeCAT finden Sie in unserem Portrait.

 

Supramolekulare Funktionale Architekturen an Biogrenzflächen (SupraFAB)

 

Im Forschungsbau "Supramolekulare Funktionale Architekturen an Biogrenzflächen" (SupraFAB) werden die Wirk- und Funktionsmechanismen von komplexen Eiweißmolekülen auf Zelloberflächen mit nanophysikalischen Methoden erforscht. Einzigartig ist die direkte Verknüpfung der Synthese supramolekularer Architekturen mit maßgeschneiderten Biogrenzflächen; dies dient dem Ziel, neuartige funktionale Systeme zu generieren und komplexe Biomembranprozesse zu analysieren. Ein umfassendes Verständnis komplexer biologischer Grenzflächen-Prozesse – etwa Virus-Zell-Interaktionen – wird damit im Detail ermöglicht. Ein weiterer Schwerpunkt des aus der Focus Area NanoScale initiierten SupraFAB liegt in der Förderung und Unterstützung von Nachwuchsforschungsgruppen. Kernelement des Forschungsbaus ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Forschenden aus der Biologie, Chemie und Physik in gemeinsamen Laboren.

Die Hauptstadtregion erhält mit dem Neubau herausragende interdisziplinäre Arbeitsmöglichkeiten auf den Gebieten der Zellforschung, der supramolekularen Chemie sowie der Bio- und Nanophysik und bildet so die Grundlage für eine weitere Vernetzung der interdisziplinären Spitzenforschung in den Nanobiowissenschaften. Sprecher des SupraFAB ist Prof. Dr. Rainer Haag (Chemie), seine Stellvertreterung ist Prof. Dr. Stephanie Reich (Physik).

Das zwischen 2016 und 2022 errichtete SupraFAB-Gebäude wurde mit rund 48 Millionen aus dem Bund-Länder-Programm der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) für Forschungsneubauten und Großgeräte gefördert. 

Mehr Informationen finden Sie hier: