Ambulante und stationäre Akutversorgung
Die Kliniklandschaft in Berlin-Brandenburg bietet mit über 150 Krankenhäusern ein breites und qualitativ hochwertiges Versorgungsangebot in der Region. Dazu gehören Leuchttürme wie die Charité – Universitätsmedizin Berlin, die als größte europäische Universitätsklinik Versorgung, Forschung und Ausbildung integriert. Das Deutsche Herzzentrum Berlin genießt weit über Europa hinaus einen hervorragenden Ruf. Klinikkonzerne wie Vivantes, der größte kommunale Krankenhauskonzern Deutschlands oder Helios, einer der größten deutschen privaten Klinikkonzerne haben ihren Sitz in der Region. Zu den international angesehenen Kliniken gehören weiterhin das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus, Brandenburgs größtes Krankenhaus, das Ernst von Bergmann Klinikum in Potsdam und das Unfallkrankenhaus Berlin. Neben ihrer Funktion für die gesundheitliche Versorgung in der Region, gehören die Kliniken zu den größten Arbeitgebern der Region und tragen damit entscheidend zur Beschäftigungssicherung bei.
In Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen Einrichtungen der Region sind die Kliniken zentrale Partner zukunftsweisender Modellprojekte. Ein wichtiges Mittel zur Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung ist die Telemedizin. Das Zentrum für kardiovaskuläre Telemedizin der Charité entwickelt telemedizinische Produktinnovationen und erprobt diese in klinischen Studien. Durch die telemedizinische Betreuung am Herzzentrum Brandenburg werden über 100 Patienten in der Region medizinisch überwacht. In der Corona-Pandemie gewährleistet die Charité eine telemedizinische Mitversorgung intensivpflichtiger Patienten anderer Kliniken u. a. mit Hilfe von Visiten-Robotern.
Im Rahmen eines teleradiologischen Netzwerks unterstützt das Unfallkrankenhaus Berlin 20 Kliniken in Berlin, Brandenburg und den umliegenden Bundesländern bei Befundung und Konsultation. Auch im Bereich der Teleneurologie bietet es Videokonsultationen für Partnerkrankenhäuser an. Im Zuge der Corona-Pandemie hält die Telemedizin zunehmend auch in Arztpraxen Einzug. So war im Juni 2020 die Videosprechstunde in 2.300 Berliner Praxen mit fast 4.300 niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und Psychotherapeuten möglich. In Brandenburg erfüllten 620 Praxen die Voraussetzungen für die Videosprechstunde.
In den letzten Jahren weiteten viele Krankenhäuser ihr Geschäft über das der stationären Akutversorgung deutlich aus: Sektorenübergreifend werden Leistungen im ambulanten Akutbereich, aus Pflege und Rehabilitation sowie Angebote im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention unter einem Dach gebündelt. So gibt es im Gesundheitspark Ernst von Bergmann in Potsdam neben einer Klinik der Schwerpunktversorgung mit mehr als 1.100 Betten auch ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ), eine Poliklinik, ein Präventionszentrum, eine Akademie und Einrichtungen der stationären und ambulanten Pflege sowie des Seniorenwohnens. Ein solcher Ansatz soll künftig auch an den Standorten der Ernst von Bergmann Klinikgruppe in Bad Belzig und Forst verfolgt werden. Der Berliner kommunale Gesundheitskonzern Vivantes hat ein Netzwerk gegründet, das außer den neun Kliniken auch Pflegeheime, Seniorenwohneinrichtungen, ambulante Rehabilitationseinrichtungen, MVZs und Dienstleistungen der ambulanten Krankenpflege umfasst. Auch am Unfallkrankenhaus Berlin ist in den letzten Jahren ein Gesundheitszentrum mit einer Poliklinik, Praxen niedergelassener Ärzte und einem Therapiezentrum entstanden ebenso wie eine Rehaklinik.