Autonomie und Technik in der Pflege (DUCAH-Fundamente-Workshop)

16:30 bis 19:00 Uhr
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Hybrid

 

Ort: Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG), Französische Straße 9, 10117 Berlin bzw. online

 

Selbstbestimmte Menschen, autonome Technik

Von anderen unabhängig sein und eigenständig Entscheidungen treffen – Autonomie gilt in unserer Gesellschaft als hohes Gut. Moderne Assistenzsysteme in „Smart Home“-Umgebungen oder Pflegeroboter versprechen genau das: ein selbstbestimmtes Leben trotz gesundheitlicher oder körperlicher Einschränkungen. Wie können wir mit technischen Mitteln ein solches selbstbestimmtes Leben sichern und dabei autonom von Technik bleiben?

Autonomie in der Pflege: ein interdisziplinärer Ansatz

Das Verhältnis zwischen Autonomie und Technik ist komplex und als solches immer abhängig von unterschiedlichen Voraussetzungen und Wertungen. Wichtig ist eine interdisziplinäre Herangehensweise, in der nicht nur die technische Realisierbarkeit zählt, sondern in der auch Fragen nach individuellen Freiheiten und gesellschaftlichen Bedingungen gestellt werden. So geben etwa smart watches nicht nur Auskunft über Stürze und Unfälle, sondern stellen zugleich eine Überwachungspraxis dar und verweisen damit auf überindividuelle Machtstrukturen. Neben den körperlichen und technischen Voraussetzungen von individueller Autonomie muss der Blick damit immer auch auf die Freiheit gerichtet werden, sich gegen Regel- und Anwendungssysteme wenden zu können.

Ziele des Workshops

Der Workshop richtet sich an Vertreter und Vertreterinnen aus Praxis und Wissenschaft. Im Zentrum steht der gemeinsame Austausch über unterschiedliche Sichtweisen auf das Verhältnis von Technik, Gesellschaft und Selbstbestimmung, denn erst der Austausch zwischen theoretischen Einsichten und praktischen Erfahrungen erlaubt eine konzeptionelle und begriffliche Schärfung sowie die Einordnung der Chancen und Risiken des Einsatzes von Technik in sensiblen Kontexten mit körperlich oder kognitiv eingeschränkten Personen. Darüber hinaus werden die gesellschaftlichen Deutungen der neuen Technologien diskutiert, die sich zwischen Bedrohungs- und Lösungsszenarien bewegen.

Impulsvorträge u.a. von

Dr. Thomas Christian Bächle, Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft

Dr. Bernd Bösel, Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften

 

Moderation: Annika Ulich (HIIG) & Dr. Thomas Christian Bächle (HIIG)

 

Anmeldung:

 

Anmeldung bis zum 1. September 2022 bei Kerstin Bieneck unter Kerstin.bieneck@noSpamhiig.de.