Wettbewerb „KBV-Zukunftspraxis“: Zehn innovative digitale Dienste prämiert
„Manche bekommen schon glänzende Augen, wenn man die Digitalisierung in der Arztpraxis nur erwähnt. Dabei ist Digitalisierung kein Selbstzweck: Sie soll den Alltag der Ärzte erleichtern und einen Zusatznutzen für die Patienten bringen. Mit dem Projekt KBV-Zukunftspraxis wollen wir sinnvolle digitale Projekte vorantreiben. Ich denke, die Auswahl ist uns gelungen.“ Das hat Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der KBV, heute in Berlin gesagt.
Zum „Take-off“-Event wurden die zehn Gewinner des Ideenwettbewerbs eingeladen, deren digitale Dienste das Potenzial haben, in der realen Versorgungsumgebung getestet zu werden. Die Testphase in Arztpraxen soll 2019 starten.
Die zehn ausgewählten Unternehmen präsentierten ihre Produkte noch einmal vor der Jury. Drei der Gewinner konnten mit ihren Ideen so überzeugen, dass sie neben der Chance auf einen Praxistest zusätzlich ein Preisgeld erhielten. Der erste Platz sowie 15.000 Euro Preisgeld gingen an das Unternehmen AMA mit dem Produkt „XpertEye“, einer Videobrille für Pflegekräfte in Seniorenheimen, mit der die Pflegenden bei der Visite den Arzt per Videokonferenz zuschalten können.
Den zweiten Platz und 10.000 Euro Preisgeld gewann die Firma Tomes mit dem Produkt „Idana“, einer Anamnese-App fürs Smartphone. Damit können die Praxen den Patienten zur Vorbereitung auf ihren Termin digitale Anamnese-Fragebögen über bestimmte Krankheitsbilder zukommen lassen. Die abgefragten Daten sollen künftig automatisch in der ärztlichen Dokumentation gespeichert werden.
Den dritten Platz und 5.000 Euro Preisgeld erhielt das Start-up Magnosco mit „DermaFC“, einem Lasergerät, das bei Patienten mit Verdacht auf Hautkrebs die betroffene Hautpartie abscannt und analysiert.
„Der Ideenwettbewerb ist abgeschlossen, jetzt beginnt die Umsetzungsphase“, sagte Gassen im Anschluss an die Preisverleihung. Nun sucht die KBV gezielt Arztpraxen, die Lust auf Innovation haben und die ausgewählten digitalen Produkte testen möchten. „Ziel ist es, erste Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie sich neue digitale Dienste in Praxen bewähren und wo sich Schwierigkeiten in der Umsetzung zeigen“, erklärte Gassen.
Bisher habe das Projekt KBV-Zukunftspraxis eine positive Resonanz erzielt: „Wir hatten eine hohe Beteiligung von Unternehmen am Wettbewerb und es haben sich bereits erste Praxen bei uns beworben – offensichtlich gibt es ein großes Interesse an sinnvoller Innovation“, sagte Gassen. Bei der Testphase wird es zudem eine enge Zusammenarbeit mit interessierten Kassenärztlichen Vereinigungen geben.
Mit dem Projekt KBV-Zukunftspraxis treibt die KBV als aktiver Spieler die Digitalisierung im Gesundheitswesen weiter an. In einem Ideenwettbewerb, der im Januar 2018 begann, wurden digitale Anwendungen und Dienste gesucht, mit denen eine sinnvolle Digitalisierung der Gesundheitsversorgung in Deutschland gestaltet werden kann. Mehr Informationen zum Projekt sowie eine Übersicht aller Gewinner gibt es auf der Website der KBV: www.kbv.de/html/zukunftspraxis.php