Wissenschaftssenatorin besucht Charité-Exzellenzcluster NeuroCure

Die Krankheitsmechanismen neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen besser verstehen und neue Therapieansätze entwickeln – das sind die Ziele des Berliner Exzellenzclusters NeuroCure an der Charité. Viele exzellente Wissenschaftler:innen hat der Cluster dazu nach Berlin geholt und wichtige Plattformen und Strukturen etabliert. Heute hat sich die Berliner Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege Dr. Ina Czyborra vor Ort über die Arbeiten informiert.

Exzellenzcluster stehen für Spitzenforschung und sie strahlen weit über ihre Standortgrenzen hinweg aus. Der Exzellenzcluster NeuroCure widmet sich seit 16 Jahren der intensiven Erforschung des Nervensystems und seiner Erkrankungen – gefördert durch Bund und Land, zunächst durch die Exzellenzinitiative, später die Exzellenzstrategie. Der interdisziplinäre Forschungsverbund fördert die Vernetzung hervorragender Wissenschaftler:innen und ihrer Aktivitäten. Der enge Austausch zwischen Grundlagenwissenschaften und klinischer Forschung führt dazu, dass neue Behandlungs- oder Diagnoseansätze zügig angewendet werden können.

Aktuelle Forschungsergebnisse, Karriereförderung, Gleichstellung und Wissenschaftskommunikation am Standort Berlin sind nur einige der Themen, zu denen Charité-Dekan Prof. Joachim Spranger, der Sprecher des Exzellenzclusters Prof. Dietmar Schmitz, die Geschäftsführerin Dr. Claudia Mahlke und die Referentin für Gleichstellung und Diversität, Kimberly Mason während des Besuchs der Senatorin am Charité Campus Mitte ins Gespräch kamen.

Ein Schwerpunkt des Austausches galt dem Thema Diversität und Chancengleichheit und in diesem Zuge einem besonderen Förderinstrument für Postdoktorandinnen in den Neurowissenschaften, dem NeuroCure Research Fellow-Programm. Diese zweijährigen Forschungsstipendien stärken Frauen in ihrer besonders kritischen Karrierephase. Sie beinhalten eine umfangreiche, flexible Förderung eigener Projekte, Kinderbetreuung, Mentoring, Kurse sowie ein Netzwerk ehemaliger Fellows und bereits etablierter Wissenschaftlerinnen. Mit Erfolg: Inzwischen kann die Hälfte der geförderten Absolventinnen auf eine unabhängige Position blicken. NeuroCure hat daher in der aktuellen Förderperiode elf weitere Stipendien an junge Frauen vergeben.

Nach welchen Regeln unser Gehirn Erfahrungen im Langzeitgedächtnis ablegt und wie einzelne und kleine Gruppen von menschlichen Neuronen auf veränderte Aktivitäten im Netzwerk reagieren, dazu forschen derzeit Dr. Lisa Scheunemann und Dr. Rosanna Sammons im Zuge ihres Fellowships. Dr. Czyborra hat sie im Labor bei ihren Arbeiten getroffen und sich mit ihnen über ihre Zukunftsperspektiven in der Wissenschaft ausgetauscht.

Der heutige Besuch ist Teil einer Reihe, in der die Wissenschaftssenatorin die Standorte aller sieben Exzellenzcluster Berlins besichtigt, um einen Einblick in deren Forschungsleistung und Bedeutung für die Stadt zu gewinnen. Sie informiert sich über Pläne für die Zukunft und erfährt, was wichtig ist, damit Wissenschaft in Berlin weiter exzellent bleiben kann.


Exzellenzcluster

Die Exzellenzstrategie ist ein dauerhaftes Förderprogramm des Bundes und der Länder für herausragende Forschung. 2019 konnten sich im bundesweiten Forschungswettbewerb insgesamt 57 Konzepte erfolgreich durchsetzen, die als Exzellenzcluster gefördert werden – sieben davon sind an den Berliner Universitäten angesiedelt. Die Cluster werden sieben Jahre lang jährlich mit jeweils bis zu zehn Millionen Euro gefördert und setzen Projekte in international bedeutenden Forschungsfeldern um. Ein Viertel der Kosten trägt das Land Berlin, das die Cluster zusätzlich mit je einer Professur fördert.

Weitere Informationen

NeuroCure
NeuroCure Research Fellowships for Female Postdocs in the Neurosciences
Berlin University Alliance
Senatorin besuch die sieben Exzellenzcluster der BUA