Vivantes Urologie: Wie Künstliche Intelligenz Patienten bei Prostata-Biopsien noch mehr Sicherheit geben kann

Vivantes baut KI-Initiative weiter aus. In der Klinik für Urologie am Vivantes Klinikum Am Urban nutzen Ärzt*innen eine KI-gestützte Software, um Krebsgewebe noch sicherer zu erkennen und mit einer Biopsie zielgenau für eine Analyse zu entnehmen. Diese Anwendung ist ein weiterer Baustein der Vivantes KI-Initiative.

 

In den vergangenen beiden Jahren wurde die KI-gestützte Software über 500 Mal im Rahmen von Studien eingesetzt. Jetzt ist das Verfahren für alle Urologie-Patienten am Vivantes Klinikum Am Urban zugänglich und demnächst auch an allen anderen Vivantes Standorten mit urologischen Abteilungen. Damit ist die Vivantes Urologie Vorreiter in der standardmäßigen Nutzung von KI-assistierten MRT/Ultraschall-Fusionsbiopsien der Prostata.

So profitieren Ärzt*innen und Patient*innen von der neuen Methode: Ein zuvor erstelltes MRT-Bild wird in die KI-Anwendung geladen, welche zunächst verdächtiges Gewebe markiert. Diese kombinierte Darstellung wird wiederum mit dem Live-Ultraschallbild überlagert (fusioniert), damit der/die Urolog*in sehr gezielt krebsverdächtige Gewebeproben entnehmen kann. Die KI-gestützte Auswertung macht die Bewertung noch sicherer und schont gesundes Gewebe. Zudem ist eine Analyse schneller möglich. Dadurch gewinnen die Ärzt*innen mehr Zeit für den direkten Patientenkontakt. Die Patienten wiederum können im Fall einer Krebsdiagnose schneller mit ihrer Therapie und Nachsorge beginnen.

Generell werden KI-Anwendungen bei Vivantes vor ihrem Einsatz auf Qualität und Mehrwert geprüft. Dafür hat das Vivantes Ressort IT und Digitalisierung sowie das Ressort Geschäftsprozesse und Versorgungsinnovationen standardisierte Prozesse etabliert und arbeitet mit den jeweiligen medizinischen Fachabteilungen sowohl in der Vorbereitung als auch der Realisierung von KI-Projekten eng zusammen.

Prof. Dr. Ahmed Magheli, Chefarzt Klinik für Urologie und Ärztlicher Direktor, Vivantes Klinikum Am Urban: „Für dieses Projekt ist insbesondere die Initiative von Oberarzt Dr. Karsten Günzel hervorzuheben, der im Rahmen von Forschungsarbeiten den Qualitätsgewinn durch die Nutzung der Software bei den Biopsien nachweisen konnte und somit auch den Einsatz einer KI-gestützten Bildauswertesoftware von der Diagnostik auf die Intervention erweitert. Künstliche Intelligenz ersetzt nicht die ärztliche Expertise. Aber sie macht Prozesse sicherer und schneller. Das dient dem Wohl unserer Patient*innen und entlastet unsere Ärzt*innen.“

Digitalisierung im Krankenhaus für eine individuellere und bessere Versorgung

KI-Anwendungen sind wichtige Entscheidungshilfen für Ärzt*innen und Pflegekräfte und verbessern so die Versorgungsqualität. Um individueller auf den einzelnen Menschen und seine gesundheitlichen Bedürfnisse einzugehen, setzt Vivantes auf eine konsequente Digitalisierung der klinischen Prozesse: Die Diagnose- und Behandlungsdokumentation ist bereits digitalisiert, ebenso wie Labor und Radiologie. Befunde im Herzkatheter-Labor, der elektrophysikalischen Untersuchung und im OP werden elektronisch festgehalten. Die sogenannte Patientenkurve mit Medikation, Vitalwerten und ärztlichen Anordnungen wird nicht mehr in Papiertabellen eingetragen, sondern steht auf PCs und Tablets zur Verfügung. Auch die Intensivstationen sind voll digitalisiert. Für KI in der Befundung von bildgebenden Untersuchungen hat Vivantes eine KI-Plattform installiert. Über diese bringt Vivantes sukzessive KI-basierte Entscheidungsunterstützung in die klinische Versorgung.

Dieses Projekt wird als Teil des Krankenhauszukunftsgesetzes von der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung sowie von NextGenerationEU gefördert.

Weiterführende Links

Vivantes Prostatazentrum Berlin

Klinik für Urologie am Vivantes Klinikum Am Urban