Sommer-Krankenstand lag in Berlin höher als je zuvor

Berlin, 23.09.2022 | Der Krankenstand in Berlin lag in den Sommermonaten Juni, Juli und August rund 85 Prozent höher als in den Vorjahren – so hoch wie noch nie zu dieser Jahreszeit. Das geht aus einer Datenanalyse der AOK Nordost hervor. Die Analyse zeigt zudem: Die Dunkelziffer der Coronainfektionen lag im Juli und August rund doppelt so hoch wie im Winter.

 

Corona-Krankmeldungen zeigen Verdopplung der Dunkelziffer

Die AOK-Analyse liefert auch Indizien dafür, dass die Dunkelziffer nicht erkannter Covid-19 Infektionen im Sommer im Vergleich zu den Wintermonaten vermutlich stark gestiegen ist. So lag die offizielle Berliner Corona-Inzidenz im August rund viermal niedriger als im Januar. Die Anzahl der Corona-Krankmeldungen der AOK-Versicherten lag im gleichen Zeitraum jedoch nur 1,8-mal niedriger.

„Unsere Datenanalyse zeigt: Das Ende der Testpflicht und der kostenlosen Tests hat dazu geführt, dass sich die Dunkelziffer von Coronafällen im Sommer offenbar nahezu verdoppelt hat“, sagt Dirk Becker, Pressesprecher der AOK Nordost

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Einer der größten Treiber des hohen Krankenstands in diesem Sommer waren die Atemwegserkrankungen, die im Vergleich zu den Vorjahren rapide zugenommen haben. Im Mittel der Vorjahre meldeten sich von Juni bis August rund 17.200 Berliner AOK-Versicherte wegen eines Atemweginfekts krank. In diesem Jahr waren es im gleichen Zeitraum rund 50.200 Atemwegs-Krankmeldungen – fast drei Mal so viele wie in den Vorjahren. Auch andere Infekte nahmen stark zu.

„Das Ende der Maskenpflicht in vielen Bereichen hat bewirkt, dass die Schnupfen-Saison in diesem Jahr bis in den Sommer hineinreichte. Die Menschen holten offenbar viele Infekte nach, die durch die Kontaktbeschränkungen der vergangen zwei Jahre unterbunden worden waren“, kommentiert Dirk Becker.