Silvia Vignolini wird erste Direktorin am MPIKG
Mit ans Institut bringt Silvia Vignolini einen ganz neuen Ansatz, Materialen mit vorwiegend optischen Funktionen nach dem Vorbild der Natur zu erforschen und zu entwickeln. Das Verständnis der physikalischen und chemischen Eigenschaften sowie des Bauplans solcher natürlichen Systeme gibt ihr die Methodik an die Hand, diese künstlich herzustellen, wobei sie biobasierte Nanopartikel (z. B. Zellulose, Chitin-Nanokristalle und Nanofasern) und andere Biopolymere verwendet. Dadurch entstehen nicht nur neue Materialien mit ungewöhnlichen Eigenschaften; es werden dabei auch neue nachhaltige Synthesewege erprobt, die einen Wandel in der Materialwissenschaft hin zu weniger Energieverbrauch und weniger schädlichem Abfall ermöglichen. Aktuell entwickelt Silvia Vignolini ein weiteres Forschungsfeld, das sie Sym-Bionic Matter nennt. Dabei werden lebende Organismen in Materialien eingebettet, um diese an die Erfordernisse der Umwelt anzupassen. Eine Arbeit, die sie von nun an am MPIKG fortsetzen wird.
Durch die Ernennung von Silvia Vignolini zur neuen und ersten Direktorin am MPIKG stärkt das Institut für die nächsten Jahrzehnte seine herausragende Stellung in der nachhaltigen Materialwissenschaft. „Für mich ist die Berufung eine großartige Gelegenheit, und ich fühle mich geehrt, Teil der Max-Planck-Gesellschaft zu sein. Es ist eine sehr aufregende Zeit, da die neuen Labore gebaut werden, neue Leute kommen und viele Ideen beginnen, Realität zu werden! Die bestehenden Abteilungen ergänzen sich mit dem, was wir tun, da wir uns in verschiedenen Techniken und Methoden überschneiden. Ich freue mich daher sehr darauf, mehr mit den anderen Direktoren und Gruppenleitern des Instituts zusammenzuarbeiten und zu seinem Erfolg beizutragen“, sagt Silvia Vignolini.
Der geschäftsführende Direktor Prof. Dr. Peter Fratzl sagt: „Das Institut ist begeistert von Silvia Vignolinis Potenzial, das die aktuellen Forschungsrichtungen am Institut ergänzt und Kooperationsmöglichkeiten mit allen drei bestehenden Abteilungen ermöglicht. Wir freuen uns auch über diese enorme Stärkung des Forschungsstandortes im Potsdam Science Park.“ Tatsächlich hat Silvia Vignolini Großes vor: Sie möchte – auch gemeinsam mit ihren Kollegen im Institut – ihren Beitrag zu einer nachhaltigen CO2-neutralen Zukunft leisten und dabei der Gesellschaft und Industrie neuartige, natürlichen Materialien nachempfundene Werkstoffe zur Verfügung stellen: „Es gibt eine Wissenslücke darüber, wie lebende Organismen in der Lage sind, Materialien auf der Nanoskala zu organisieren: Unser Ziel ist es, aus der Natur Strategien und Bausteine zu entwickeln, um Funktionalitäten in künstlichen Materialien zu ermöglichen, die nur natürliche Biopolymere verwenden", erklärt Silvia Vignolini.