Senat beschließt Finanzierungszusagen über 61 Mio. Euro für zwei neue Fraunhofer-Forschungseinrichtungen in Berlin
Aus dem Innovationsförderfonds des Landes Berlin werden 61 Mio. Euro für die Kofinanzierung des Aufbaus von zwei neuen Forschungseinrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft in Berlin zur Verfügung gestellt. Das hat der Senat auf Vorlage des Regierenden Bürgermeisters von Berlin und Senators für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller, beschlossen. Mit 31 Mio. Euro soll die Einrichtung eines Fraunhofer-Zentrums für öffentliche Sicherheit in Berlin unterstützt werden, weitere 30 Mio. Euro sind für den Aufbau des geplanten überregionalen Fraunhofer-Instituts für Translationale Medizin und Pharmakologie bestimmt, mit einem Allergologie-Schwerpunkt des Berliner Institutsteils. Am 26. November 2020 hatte der Haushaltsausschuss des Bundestags eine Bundesfinanzierung beider Vorhaben im Umfang von 70 Mio. Euro in Aussicht gestellt und unter anderem von einer Kofinanzierung des Landes abhängig gemacht. Mit seiner verbindlichen Finanzierungszusage hat das Land Berlin die vom Haushaltsausschuss formulierten Bedingungen erfüllt. Beide Neugründungen benötigen im nächsten Schritt die Zustimmung der Gremien der Fraunhofer-Gesellschaft.
Der Regierende Bürgermeister von Berlin und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller: „Gerade als Reaktion auf die Pandemie müssen wir weiter auf die Innovationsfähigkeit Berlins setzen und damit unsere Wirtschaftskraft nachhaltig stärken. Das war auch im Dezember ein wichtiges Ergebnis des letzten Arbeitsmarktgipfels im Roten Rathaus. Dafür leisten Fraunhofer-Institute mit ihrer anwendungsorientierten Forschung einen wichtigen Beitrag und deshalb wollen wir den Fraunhofer-Standort Berlin weiter ausbauen. Ich freue mich sehr, dass es uns so schnell gelungen ist, über 60 Millionen Euro aus unserem Innovationsförderfonds bereitzustellen, um gemeinsam mit dem Bund eine verbindliche Finanzierungszusage für die beiden neuen Fraunhofer-Forschungseinrichtungen in Berlin geben zu können. Mit diesen Investitionen fördern wir eine gute wirtschaftliche Entwicklung und neue, zukunftsorientierte Arbeitsplätze in Berlin und unterstreichen zugleich die Verlässlichkeit unserer Stadt als wichtige Partnerin im Gefüge der deutschen Innovationslandschaft.“
Die Mittel werden aus dem Innovationsförderfonds des Landes Berlin zur Verfügung gestellt, der zur Stärkung der Innovationskraft des Standorts Berlin eingerichtet wurde und Mittel im Gesamtvolumen von 450 Mio. Euro zur Kofinanzierung von Bundesprogrammen und weiterer Vorhaben bereithält.
Für den Aufbau des Berliner Forschungsschwerpunkts Allergologie zur Stärkung der Immunforschung im Rahmen des Fraunhofer-Instituts für Translationale Medizin und Pharmakologie werden insgesamt 60 Mio. Euro von Bund und Land bereitgestellt. Der neue Institutsteil Allergologie soll auf dem Charité Campus Benjamin Franklin entstehen. Im Fokus der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wird die Erforschung und Testung neuer diagnostischer und therapeutischer Ansätze bei allergischen und anderen Mastzell-vermittelten Entzündungserkrankungen stehen.
Die Fraunhofer-Gesellschaft geht beim „Zentrum für öffentliche Sicherheit“ von einem Mittelbedarf bis 2025 in Höhe von insgesamt 71 Mio. Euro aus, die von Land und Bund gemeinsam getragen werden. Das neue Zentrum in Berlin soll künftig als institutionalisiertes bundesweites Netzwerk für öffentliche Sicherheit die Expertise verschiedener Fraunhofer-Institute gezielter und effektiver bündeln und eine Schnittstelle zu verschiedenen Behörden mit Sicherheitsaufgaben bilden. Am Zentrum sollen Forschung und Entwicklung sowie die Erprobung von Technologien, Innovationen und Systemen erfolgen, etwa zu der Frage, wie die Abwehr von Bedrohungen und der Schutz von öffentlichen Räumen und Sicherheitsbehörden verbessert werden kann. Das Zentrum soll auch Empfehlungen für weitere Forschung und Entwicklungen geben, die an Fraunhofer-Instituten im gesamten Bundesgebiet von Bund und Länder gefördert werden sollen.