Schulstart für Medizinisch-technische Radiologieassistenz

 

Rund zwei Drittel der 4.400 Stunden umfassenden Ausbildung mit theoretischen und praktischen Modulen finden an der MTRA-Schule statt, knapp ein Drittel macht die praktische Ausbildung beim jeweiligen Träger Vivantes und Charité aus.

Christine Vogler, pädagogische Geschäftsführerin des Berliner BildungscampusMit dem Schulstart zeigt sich, dass die Gründung des gemeinsamen Bildungscampus von Charité und Vivantes in kurzer Zeit wichtige Erfolge erzielt hat. Schon innerhalb von weniger als zwei Jahren geht die zweite Schule an den Start und sowohl das Angebot als auch die Kapazitäten der Ausbildung werden erweitert. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag um die Gesundheitsversorgung der Berlinerinnen und Berliner in Zukunft zu sichern.“

Der frühere Assistenzberuf der MTRA entwickelte sich zusehends zur heute eigenständigen Profession mit den vier Schwerpunkten Radiologische Diagnostik, Strahlentherapie, Nuklearmedizin sowie Strahlenphysik, Dosimetrie und Strahlenschutz. Für die Qualität der Ausbildung ist eine moderne und zeitgemäße medizintechnische Ausstattung entscheidend.

Michael Rohloff, Schulleiter der Schule für Medizinisch-technische Radiologieassistenz: „Wir freuen uns sehr unsere Auszubildenden in unseren modernen Skill-Centern in allen Fachbereichen auf dem neusten Stand der Wissenschaft schulen zu können. So stehen ihnen zwei werksneue digitale Röntgenanlagen mit mobilen WLAN Detektoren zur Verfügung sowie einem schuleigenem PACS-System (Picture Archiving and Communication System) in einem  dafür etablierten Skillbereich zur digitalen Analyse und Interpretation. Sogar eine Knochendichtemessung können wir unseren Auszubildenden vorhalten.“

Neben dem Röntgen- und dem Betrachtungs-Skill entwickeln die Auszubildenden in einem Strahlentherapie-Skill nicht nur Fachkompetenz, sondern auch Empathie für die Patient*innen. Auf sogenannten Kombi-Boards lernen sie sich gegenseitig gemäß den Lagerungsabläufen in der Strahlentherapie zu lagern. Zudem üben sie aneinander das Anfertigen von Stereotaxie-Masken, die für eine hochpräzise Bestrahlung notwendig sind.

Im Nuklearmedizin-Skill lernen die Auszubildenden den Umgang mit Radioaktivität, die mit Kochsalzlösung simuliert wird. Im Heißlabor gelten hohe Ansprüche an verantwortungsvolles und vorsichtiges Arbeiten mit den strahlenden Substanzen. Daher üben die Auszubildenden bereits in der Schule das Handling mit Pipetten, Monovetten, Spritzen, Kanülen und Pinzetten. Mit einer Bleiburg, die von radioaktiver Strahlung abschirmt und zwei „Laminar Flow Benches“ (Sicherheitswerkbänken) wird bei der Ausbildung das Setting eines nuklearmedizinischen Labors nachempfunden. Für den praktischen Unterricht wird zusätzlich eine Gammakamera in der Charité genutzt.

Bei der Ausbildung in Strahlenphysik, Dosimetrie und Strahlenschutz werden Konstanzprüfungen an den Schul-Röntgengeräten durchgeführt und dosimetrische Messungen vorgenommen, z.B. um Strahlenschutzmittel zu kontrollieren und deren Absorptionseigenschaften zu untersuchen oder Homogenitätsgrade zu bestimmen.

Die MTRA-Ausbildung am BBG ist zudem besonders attraktiv, weil die Teilnehmenden eine gestaffelte Ausbildungsvergütung erhalten, während die Ausbildung sonst in der Regel schulgeldpflichtig ist.