REACT DX-Register unterstreicht Relevanz der Fernüberwachung von atrialen Hochfrequenzepisoden bei ICD-Patienten
Eine aktuelle Studie zeigt, dass Patientinnen und Patienten mit implantierbarem Kardioverter-Defibrillator (ICD), bei denen es zu neuen atrialen Hochfrequenzepisoden (AHRE) kommt, häufig ein hohes Schlaganfallrisiko aufweisen, wenn sie keine orale Antikoagulation (OAC) erhalten. Dies unterstreicht die Bedeutung einer kontinuierlichen Überwachung der AHRE-Last.1 In der Studie wird auch berichtet, dass die Kombination des einzigartigen DX-ICD-Systems von BIOTRONIK mit Home Monitoring eine effektive und komfortable Möglichkeit zur AHRE-Detektion ist.1
REACT DX ist ein prospektives, multizentrisches Register, in das 234 de-novo-ICD-Patientinnen und -Patienten aus 14 Zentren in Deutschland aufgenommen wurden. Es untersuchte die Inzidenz neu auftretender AHRE in einer ICD-Population und die Reaktion der Ärztinnen und Ärzte bei Verwendung des DX-ICD-Systems, eines Einkammer-ICD, der mit einem flottierenden Dipol für atriales Sensing ausgestattet ist. Unter realen Bedingungen zeigte REACT DX den praktischen Nutzen der DX-Technologie in Kombination mit Home Monitoring für die Ferndetektion von AHRE, die Diagnose von Vorhofflimmern (AF) und die anschließende Therapieentscheidung.
„AHRE kann ein Vorbote oder eine subklinische Form von Vorhofflimmern sein, was zu einem erhöhten Risiko von Schlaganfall und anderen kardiovaskulären Komplikationen führen kann. Die frühzeitige Detektion sowie die Einschätzung der Belastung ist daher entscheidend für eine rechtzeitige Reaktion, beispielsweise in Form einer Schlaganfallprävention“, so PD Dr. Carsten Lennerz, Oberarzt, Deutsches Herzzentrum München, Klinik an der Technischen Universität München. „Wie die Studie zeigt, führte die Detektion neu aufgetretener AHRE durch das DX-ICD-System in Kombination mit Home Monitoring häufig zur Einleitung einer oralen Antikoagulation zur Schlaganfallprävention.“
Die Studienergebnisse weisen jedoch darauf hin, dass sich der Zeitraum bis zur Einleitung der Therapie noch weiter verkürzen ließe. Um dies zu unterstützen und das volle Potenzial von DX und Home Monitoring auszuschöpfen, schlagen die Verfasser*innen der Studie ein spezielles Protokoll für den Umgang mit AHRE vor, wenn diese bei der Fernüberwachung detektiert werden. Bei dem Protokoll handelt es sich um einen einfachen Entscheidungsbaum, der auf der AHRE-Last und dem Schlaganfallrisiko der jeweiligen Patientinnen und Patienten beruht und darauf abzielt, die Reaktionszeiten für die Verordnung einer OAC zu verbessern.
„Das Schöne an einem DX-ICD-System ist, dass es die Einfachheit eines herkömmlichen Einkammer-ICD-Systems besitzt, aber über zusätzliche Merkmale verfügt, die die Patientenversorgung deutlich verbessern können. Durch die Möglichkeit des atriales Sensing ohne atriale Elektrode sorgen DX-Systeme mit Home Monitoring im Vergleich zu Standardsystemen für eine zeitnahe Einleitung einer oralen Antikoagulationstherapie nach frühzeitiger AF-Detektion, was das Schlaganfallrisiko erheblich verringern kann. Angesichts der großen Vorteile könnten in der Praxis mehr Patientinnen und Patienten davon profitieren, wenn die Rahmenbedingungen stimmen“, sagte Roberto Belke, Vice President Sales and Marketing CENEMA bei BIOTRONIK.
Die REACT DX-Studie ergänzt die vorhandenen Forschungsarbeiten, die den Nutzen der DX-Technologie belegen, und trägt weiter zur klinischen Evidenz bei. Beachtenswert ist auch, dass vor kurzem die MATRIX-Studie, die bisher größte klinische Bewertung der DX-Technologie, veröffentlicht wurde.2
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Referenzen:
1. O'Connor, Matthew et al. (2022): REACT DX registry: Real world REACTion to atrial high rate episodes detected in implantable cardioverter-defibrillator recipients with a DX lead. In Technol Health Care. 2022 Nov 17. doi: 10.3233/THC-220432. Online-Veröffentlichung vor Drucklegung.
2. Hindricks G., Theuns, D., Bar-Lev D. et al.: Ability to remotely monitor atrial high-rate episodes using a single-chamber implantable cardioverter-defibrillator with a floating atrial sensing dipole, EP Europace, 2023;, euad061, doi.org/10.1093/europace/euad061