Prof. Kerem Böge erhält Berliner Nachwuchs-Wissenschaftspreis
Ein Schwerpunkt der Arbeit von Prof. Böge ist die psychische Gesundheit von Geflüchteten. Im Rahmen seiner Habilitation untersuchte er, was Migrant:innen und Geflüchtete am Zugang zur Psychotherapie in unterschiedlichen regionalen Kontexten hindert und welche psychologischen Mechanismen und Prozesse bei diesen Menschen eine besondere Rolle spielen. Auf Basis seiner Analysen entwickelte er wirksame und effiziente psychologisch-psychiatrische Therapieansätze sowie Versorgungsmodelle auf nationaler und internationaler Ebene.
In seiner Forschung zur Prävention, Diagnostik und Behandlung von psychischen Erkrankungen, vor allem von Schizophrenien, verfolgt Kerem Böge einen besonderen interdisziplinären Ansatz: Er kombiniert quantitative, qualitative und gemischte Methoden und bezieht Menschen mit Lebenserfahrung aktiv in die Forschung ein. Damit will er dazu beitragen, die Lücke zwischen Wissenschaft und ihrer praktischen Anwendung in der Klinik zu schließen.
Exzellenz in Klinik, Forschung und Lehre
„Ich freue mich sehr und bin dankbar für diese Auszeichnung. Sie ist für mein Team und mich eine große Anerkennung unserer Arbeit und ein Ansporn, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen“, so Prof. Böge. Auch Prof. Dr. Joachim Spranger, Dekan der Charité, zeigte sich erfreut: „Prof. Böge erbringt sowohl in der Klinik als auch in Forschung und Lehre hervorragende Leistungen, die nun zu Recht gewürdigt werden. Zu diesem Erfolg gratuliere ich auch im Namen des Vorstands sehr herzlich.“
Der mit 10.000 Euro dotierte Nachwuchspreis des renommierten Berliner Wissenschaftspreises des Regierenden Bürgermeisters wird jährlich an junge Forscherinnen und Forscher vergeben, die nicht älter als 35 Jahre sind. Ausgezeichnet werden innovative Forschungsansätze mit besonderer Bedeutung für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Berlin.
Kurzvita Prof. Dr. Dr. Kerem Böge
Kerem Böge, Jahrgang 1991, schloss sein Studium der Psychologie an der Universität Leiden mit einem Master of Science (2016) ab. Anschließend promovierte er an der Charité – Universitätsmedizin Berlin im Fach Psychiatrie zum Dr. rer. medic. (2020) und an der Freien Universität im Fach Psychologie zum Dr. phil. (2021). 2023 habilitierte er sich an der Charité im Fach Experimentelle Psychiatrie und Psychotherapie. Von 2023 bis 2024 vertrat er die Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie des Erwachsenenalters sowie des Kindes- und Jugendalters an der Universität Kiel und an der Universität Potsdam. Seit 2024 ist er Gastprofessor für Klinische Psychologie und Kognitive Verhaltenstherapie an der Medizinischen Hochschule Brandenburg.
An der Charité leitet er den Forschungsbereich Psychotische Erkrankungen und ist Psychologischer Leiter des Moduls Psychotische Erkrankungen. Darüber hinaus ist er Mitgründer des Healthcare-Start-ups KISO, das ein evidenzbasiertes psychologisches Therapieprogramm für Menschen mit Psychosen und Schizophrenien entwickelt. Seine wissenschaftlichen Leistungen wurden bereits mit hochkarätigen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Robert-Koch-Preis 2020 und dem DGPPN Versorgungsforschungspreis.
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Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Campus Benjamin Franklin
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