Prof. Dr. Kai Kappert hat zum 1. April die Professur für Laboratoriumsmedizin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin übernommen -
Die Laboratoriumsmedizin – das medizinische Fachgebiet für Labordiagnostik – stellt ein interdisziplinäres Querschnittsfach dar. Klinisch tätige Ärztinnen und Ärzte sind regelmäßig damit befasst, Patient:innen Proben zu entnehmen und diese labordiagnostisch untersuchen zu lassen. „Nur aufgrund einer genauen Diagnose können wirksame Therapien eingeleitet werden. Ebenso beruht die Verlaufs- und Therapiekontrolle oft auf Untersuchungen der Laboratoriumsmedizin. Deshalb kommt unserem Fachgebiet eine große Bedeutung zu“, erklärt Prof. Kappert. „Es ist mir ein wichtiges Anliegen, auch Studierenden das Faszinierende der Laboratoriumsdiagnostik näher zu bringen, ihr Interesse zu wecken und ihre Weiterentwicklung in diesem spannenden Tätigkeitsfeld zu fördern. Im Zuge dessen möchte ich dafür sorgen, dass wir die praxisnahen Lehrveranstaltungen weiterentwickeln“, betont der gebürtige Marburger.
Am Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Pathobiochemie der Charité stehen die Ausbildung von Studierenden der Human- und Zahnmedizin sowie die labordiagnostische Forschung im Mittelpunkt. Die Arbeitsgruppe von Prof. Kappert beschäftigt sich insbesondere mit Erkrankungen der Blutgefäße und des Stoffwechsels sowie mit der biochemischen Weiterleitung von Signalen. „Um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden, spielt Forschung, beispielsweise auch die Identifizierung neuer diagnostischer Biomarker, eine ganz wichtige Rolle“, sagt Prof. Kappert. Die Labordiagnostik für die Krankenversorgung von Charité, Vivantes und weiteren regionalen und überregionalen Krankenhäusern erbringt seit 2011 die Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH. Hier ist Prof. Kappert Direktor des Fachbereichs Laboratoriumsmedizin und Toxikologie. Dieser stellt labormedizinische Diagnostik rund um die Uhr sicher.
In seiner neuen Funktion möchte Prof. Kappert an der Charité die Zusammenarbeit in den Bereichen klinische Versorgung und translationale Forschung intensivieren und die Einführung neuer Ansätze für die Präzisionsdiagnostik vorantreiben. Außerdem ist ihm wichtig, die Digitalisierung der Labordiagnostik unter anderem bei der Auswertung von Langzeit- und Querschnittsdaten weiterzuentwickeln. „Hierfür ist eine interdisziplinäre und durch Vertrauen geprägte Kooperation mit den Kolleginnen und Kollegen unserer Kliniken und Institute sowie denen des Berlin Institute of Health in der Charité essentiell. Auch, um an der Umsetzung der Strategie Charité 2030, etwa der digitalisierten Universitätsmedizin als zukunftsweisender Aufgabe, mitzuwirken“, erklärt Prof. Kappert.
Kurzvita Prof. Dr. Kai Kappert
Kai Kappert, 1973 in Marburg geboren, studierte Medizin an der Georg-August-Universität Göttingen und der Humboldt-Universität zu Berlin, an der er 2003 auch promovierte. Von 2003 bis 2006 forschte er am Ludwig Institute for Cancer Research in Uppsala und am Karolinska Institut in Stockholm. 2006 wechselte er an das Institut für Pharmakologie der Charité, wo er sich 2009 in Experimenteller Pharmakologie habilitierte. Prof. Kappert leitet die Arbeitsgruppe für Experimentelle Laboratoriumsmedizin am Max Rubner Center for Cardiovascular Metabolic Renal Research (ehemals Center for Cardiovascular Research). Seit 2011 arbeitet er am Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Pathobiochemie als Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie, seit 2016 auch als Facharzt für Laboratoriumsmedizin. 2012 erhielt er die W2-Professur für Experimentelle Laboratoriumsmedizin mit Schwerpunkt Kardiovaskuläre Stoffwechselerkrankungen an der Charité. Von 2016 bis 2021 war Prof. Kappert Ärztlicher Leiter des Routinelabors von Labor Berlin am Campus Benjamin Franklin. Im April 2021 übernahm er die kommissarische Leitung des Instituts für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Pathobiochemie der Charité sowie des Fachbereiches Laboratoriumsmedizin und Toxikologie von Labor Berlin, die er nun fest innehat.