Parkinsonklinik Beelitz-Heilstätten feiert Zentrumsausweisung und 20jähriges Jubiläum
Die Parkinsonklinik in Beelitz-Heilstätten nimmt den Weltparkinsontag am 11.04.2019 zum Anlass, zugleich mehrere erfreuliche Ereignisse im Rahmen einer großen Veranstaltung zu feiern. Ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Klinikstandortes ist die unlängst erfolgte Ausweisung als offiziell anerkanntes Parkinsonzentrum durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (MASGF). Damit ist die Klinik das erste und bislang einzige offiziell ausgewiesene Parkinsonzentrum in Berlin-Brandenburg und zugleich eine der größten Parkinson-Fachkliniken in Deutschland. Dies erfahren die Gäste der Veranstaltung auch von Thomas Barta, Leiter der Abteilung Gesundheit im MASGF. In seinem Grußwort bringt Barta seine Wertschätzung für die hervorragende Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik und den damit verbundenen guten Ruf bei Patienten, Partnern und der breiten Öffentlichkeit zum Ausdruck. Aus landespolitischem Blickwinkel erfahre die Parkinsonklinik somit zu Recht die Würdigung eines Zentrums, so Thomas Barta.
Einer in Beelitz-Heilstätten gelebten engen Orientierung an den Bedürfnissen der von Morbus Parkinson und anderen Bewegungsstörungen betroffenen Menschen kommt die Neueröffnung einer weiteren Klinikstation entgegen. Ermöglicht wird dies durch die kürzlich stattgefundene Zuweisung von insgesamt 73 akutstationäre Betten im Krankenhausplan des Landes Brandenburg. Den Veranstaltungsgästen wird die Möglichkeit geboten, sich bei Führungen durch die Räumlichkeiten sowie über das Klinikgelände ein eigenes Bild von der neuen Station und dem gesamten Ensemble der Einrichtung zu machen.
Unter dem Titel „20 Jahre Parkinson“ berichtet Chefarzt Prof. Dr. med. Georg Ebersbach, wie sich die Parkinsonklinik von Ihren Anfängen bis hin zur Gegenwart entwickelt hat. Prof. Ebersbach verfolgt mit seinem Team einen ganzheitlichen Behandlungsansatz, der auf die spezifischen Bedürfnisse von Menschen mit Parkinson ausgerichtet ist. Moderne Medizin, ein multiprofessionelles und spezialisiertes Team sowie ausreichend Zeit für die Kommunikation mit den Patienten sind die wesentlichen Faktoren, die das Parkinsonzentrum zu einer überregional bekannten Institution gemacht haben. Neben der Patientenversorgung steht die Klinik für ein langjähriges Engagement in zahlreichen klinischen Studien, telemedizinische Projekte, Aufklärungsaktivitäten zum Thema Parkinson sowie Netzwerkinitiativen. Unterstützung kommt dabei von wichtigen Partnern, wie der Deutschen Parkinson Hilfe, der Deutschen Parkinson Vereinigung und der AOK Nordost.
„Die Parkinsonklinik Beelitz-Heilstätten und die AOK Nordost verbindet seit 20 Jahren eine beispielhafte Zusammenarbeit. Gemeinsam haben wir gelernt, das Krankheitsbild Parkinson besser zu verstehen und so Angebote für die Betroffenen zu entwickeln. Dazu zählt Telecura, unsere bislang größte gemeinsame Herausforderung. Das im Herbst 2017 gestartete telemedizinische Versorgungsprogramm ermöglicht Patienten mithilfe von Tablets, die in der stationären Behandlung erreichten Trainingsfortschritte nach der Entlassung via Bildschirm von zu Hause auszubauen. Wir freuen uns sehr, dass die Parkinsonklinik Beelitz-Heilstätten nun zum offiziell anerkannten Parkinsonzentrum des Landes Brandenburg ernannt wurde. Denn diese Auszeichnung ist mehr als nur eine Würdigung der jahrelangen herausragenden Arbeit in diesem Haus“, sagt Frank Michalak, Vorstand der AOK Nordost.
Auch finanzielle Unterstützung für die innovativen Projekte des Parkinsonzentrums kommt aus den Reihen der Partner. Mit einer Forschungsförderung beteiligt sich die Deutsche Parkinson-Vereinigung an der wissenschaftlichen Erprobung der CuraSwing-App, mit der der Armschwung und das Gangbild bei Parkinson verbessert werden sollen. Stephan Goericke, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Parkinson Hilfe und Initiator der renommierten TULIP-Gala, überreicht Prof. Ebersbach einen Spendenscheck und liefert damit erneut einen Beitrag zum Kampf gegen die bislang unheilbare Erkrankung.
Mit der Parkinson-Erkrankung zu leben, oder diese nur von außen zu erleben, sei ein großer Unterschied, beschreibt die Landesbeauftragte der Deutschen Parkinson Vereinigung, Kirsten Vesper, in ihrer Ansprache. Es sei nicht immer leicht, die nötige Motivation und den Mut aufzubringen, als Betroffener den wichtigen Schritt in Richtung Selbsthilfe zu gehen.
Sich selbst zu helfen - das gehört bei der Gruppe Drums Alive zum Selbstverständnis. Diese sorgt auf besondere Art und Weise bei der Veranstaltung für die musikalische Umrahmung. Die Mitglieder der aus Ludwigsfelde stammenden Initiative der Deutschen Parkinson Vereinigung sind zum großen Teil selbst an Morbus Parkinson erkrankt. Sie bringen durch ihre auf Gymnastikbällen getrommelten Stücke jeden Zuhörer zum Mitwippen und tun dabei aus medizinischer Sicht zugleich Gutes für den eigenen Bewegungsapparat.
Was es bedeutet, mit Morbus Parkinson zu leben, weiß auch SPIEGEL Autor Stefan Berg. In seiner Rede „Lob der Lahmheit – ein anderer Blick auf das Kranksein“ reflektiert er das Erleben der eigenen Parkinson-Erkrankung und regt zum Nachdenken über unseren Umgang mit unserer Zeit und unserem Leben an. Begleitend zur Festveranstaltung werden im Rahmen einer Vernissage Bilder von Stefan Berg unter dem Titel „Zeichnungen von leichter Hand“ vorgestellt.
Mit großer Dankbarkeit richten sich die Klinikgeschäftsführer Enrico Ukrow und Georg Abel unter anderem an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses, ohne die das Parkinsonzentrum Beelitz-Heilstätten nicht bestehen könnte.
Die Feierlichkeit vor der Kulisse einer 20jährigen Historie als Klinikstandort ist zugleich für alle Beteiligten der Startschuss für eine weiterhin erfolgreiche, kooperative und innovative Zusammenarbeit, um betroffenen Patienten auch in Zukunft die bestmögliche Behandlung im Parkinsonzentrum Beelitz-Heilstätten zukommen zu lassen.