Long Covid: Heilerzieher:innen in Berlin am stärksten betroffen

Berlin, 14.04.2023 | In Berlin sind Heilerzieher:innen von allen Berufsgruppen am stärksten von Long Covid betroffen. Das geht aus einer Datenanalyse der AOK Nordost hervor.
Demnach waren seit Pandemiebeginn rund 1,6 Prozent aller AOK-versicherten Berliner Heilerzieher:innen wegen einer Long Covid-Erkrankung krankgeschrieben. Im Schnitt fielen 0,8 Prozent aller berufstätigen Berliner:innen wegen Long Covid im Job aus.

 

In Berlin ist rund jeder fünfte Versicherte bei der AOK Nordost versichert, die Ergebnisse der Datenanalyse sind damit annähernd repräsentativ. Long Covid macht in Berlin laut AOK-Analyse vor allem Beschäftigten in den Gesundheitsberufen zu schaffen. In der Top10 der am meisten von Long Covid betroffenen Berufsgruppen finden sich neben Heilerzieher:innen, die Menschen mit Behinderungen betreuen, Ärzt:innen, Haus- und Familienpfleger:innen, Krankenpfleger:innen, Altenpfleger:innen und medizinische Fachangestellte.

Aber auch Erzieher:innen, Angestellte in der Sozialverwaltung und Bus- und Straßenbahnfahrer:innen leiden in Berlin überdurchschnittlich oft an den Langzeitfolgen einer Corona-Infektion.

Ältere Betroffene fielen im Schnitt fast elf Wochen im Job aus

„Im Verlauf der Pandemie sind mit 0,8 Prozent vergleichsweise wenige Berliner Beschäftigte von einer ärztlich festgestellten Long Covid-Erkrankung betroffen gewesen. Die Betroffenen hatten aber lange Ausfallzeiten im Job von durchschnittlich siebeneinhalb Wochen“, sagt Dirk Becker, Pressesprecher der AOK Nordost.

 



 

Die Datenanalyse zeigt zudem, dass ältere Beschäftigte im Schnitt deutlich länger unter Long Covid leiden. Die über 60-Jährigen Berliner:innen mussten sich im Schnitt rund elf Wochen lang krankschreiben lassen, um sich von typischen Long Covid-Symptomen wie Luftnot, chronischer Erschöpfung und kognitiven Störungen zu erholen. Die unter 29-Jährigen benötigen mit rund fünfeinhalb Wochen rund die Hälfte dieser Zeit, um sich wieder fit genug für die Arbeit zu fühlen.

Long-COVID-Coach des AOK-Bundesverbandes unterstützt Betroffene

Um Menschen, die von Long oder Post Covid betroffen sind, dabei zu unterstützen, die Krankheit zu überwinden, hat der AOK Bundesverband gemeinsam mit der Uniklinik Heidelberg den Long-COVID-Coach entwickelt.

Betroffene erfahren hier in Schaubildern, Texten und Erklärvideos, an wen sie sich bei Long Covid-Symptomen wenden können, welche Übungen gegen die typischen Symptome helfen können, und wie eine schrittweise Rückkehr in den Alltag gelingen kann.

 

Hinweise für Journalist:innen:

Für die Datenanalyse hat das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) ausgewertet, wieviele krankengeldberechtigte Berliner AOK-Versicherte zwischen März 2020 und Dezember 2022 wegen einer Long oder Post Covid-Erkrankung arbeitsunfähig waren. Insgesamt flossen rund 1.150 Krankmeldungen in die Auswertung ein. Um Verzerrungen durch zu kleine Fallzahlen zu vermeiden, wurden für die Top10 der Berufe nur Berufe berücksichtigt, in denen mindestens 1.500 AOK-Versicherte beschäftigt sind.

Bei der Auswertung wurden Krankschreibungen berücksichtigt, wenn Beschwerden im Zusammenhang mit einer akuten Covid-Erkrankung länger als 28 Tage andauerten. Da eine Covid-Erkrankung unterschiedliche Folgeerkrankungen auslösen kann, berücksichtigte das WIdO auch das „Chronische Fatigue-Syndrom/Myalgische Enzephalopathie“ sowie organspezifische und unterschiedliche psychosomatische und psychiatrische Beschwerden nach einer Corona-Infektion. Da Long Covid ein neues und komplexes Geschehen ist, kann eine Untererfassung nicht ausgeschlossen werden.

 

Mit freundlichen Grüßen

Dirk Becker
Pressesprecher
AOK Nordost. Die Gesundheitskasse.
Telefon: 0800 2 65080-22202*
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