LETZTE FÖRDERENTSCHEIDUNGEN AUS DER PRIVATEN EXZELLENZINITIATIVE JOHANNA QUANDT GETROFFEN

Fünf Visiting Professors und sieben Clinical Fellows bereichern die Berliner Lebenswissenschaften in den nächsten Jahren // Fortsetzung der Förderprogramme von der Stiftung Charité fest eingeplant

Am Tag der feierlichen Veranstaltung zum zehnjährigen Bestehen der Privaten Exzellenzinitiative Johanna Quandt (siehe gesonderte Pressemitteilung PM 2022-09-01) hat die Stiftung Charité nochmals Gelder aus ihrer gesonderten Initiative bewilligt. Mit der Zusage von insgesamt 580.000 Euro werden in den nächsten Jahren fünf weitere Visiting Professors für neue Forschungsideen und Kollaborationen nach Berlin geholt:

− Prof. Dr. Chantal Pichon vom Centre national de la recherche scientifique (CNRS) in Orléans (Frankreich) wird am BIH Center for Regenerative Therapies (Gastgeber: Prof. Dr. Hans-Dieter Volk und Dr. Michael Schmück-Henneresse) ein größeres Projekt zur Entwicklung von T-Zellen bei der Bekämpfung von Lungen- und Blasenkrebs entwickeln.

− Ebenfalls aus Frankreich und hier vom Institut national de la santé et de la recherche médicale (INSERM) in Paris kommt Prof. Dr. Sagi Shapira, um mit Prof. Dr. Andreas Diefenbach und vielen weiteren Partnern der Charité und des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin ein interdisziplinäres und internationales Graduiertenprogramm für computerbasierte Forschung in der Biomedizin aufzubauen.

− Prof. Dr. Hans-Peter Kiem von der University of Washington in Seattle (USA) unterstützt am Berlin Institute of Health (Gastgeber: Prof. Dr. Christopher Baum) die Entwicklung von Zell- und Gentherapien und wird hier insbesondere beim Aufbau der erforderlichen Industriepartnerschaften helfen.

− Dr. Nils Gassen kommt vom Universitätsklinikum Bonn an die Charité, um mit Prof. Dr. Christian Drosten ein neues Verbundprojekt zur wichtigen Unterscheidung von Stress- und Immunreaktionen bei Fledermäusen oder Menschen aufzusetzen.

− Prof. Dr. Marius Wernig von der Stanford University (USA) wird regelmäßig am Charité-Institut für Neuropathologie (Gastgeber: Prof. Dr. Frank Heppner) zu Besuch sein und dort ein größeres Forschungsvorhaben zu einem Mikroglia-Rezeptor zu beginnen, der für die Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen von besonderer Wichtigkeit ist.

Mit knapp einer halben Millionen Euro werden außerdem sieben neue Clinical Fellows unterstützt. Das Programm richtet sich an Oberärztinnen und Oberärzte der Charité und honoriert in besonderer Weise klinisch inspirierte Vorhaben, die unmittelbar der ärztlichen Versorgung zugutekommen. Die neu in die Förderung aufgenommenen Clinical Fellows sind:

− Dr. Uwe Pelzer (Klinik mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie) für ein Projekt zum Aufbau einer personalisierten Therapiestrategie bei Patienten mit Pankreaskarzinom,

− Dr. Nikola Schoofs (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie) mit einem Vorhaben zur datenzentrierten Individualisierung und Optimierung von Psychotherapien bei posttraumatischen Belastungsstörungen und depressiven Erkrankungen,

− Dr. Julia Sophie Onken (Klinik für Neurochirurgie) für die Weiterentwicklung der Epilepsiechirurgie mittels minimalinvasiver MRT-gestützter Laserablation sowie für den Aufbau eines dazugehörigen Registers,

− Dr. Kai Lehmann (Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie) für die Etablierung der roboterassistierten Chirurgie bei einem kolorektalen Karzinom und Lebermetastasen,

− Dr. Farid Salih (Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie) mit einem Projekt zur Charakterisierung von Frühindikatoren für schwere Komplikationen durch SARS-CoV-2-Vakzine und zur Übertragung der Erkenntnisse in globale Aufklärungskampagnen, − Dr. Michael Schumann (Klinik für Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie) zur Einführung zellulärer und molekularbiologischer Diagnostik bei komplexen Enteropathien sowie

− Dr. Kilian Kreutzer (Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie) für ein Vorhaben zur Implementierung der transoralen roboterassistierten Chirurgie in der Kopf-Hals-Chirurgie

Die Förderung sowohl von Visiting Professors als auch von Clinical Fellows wird – wie einige weitere der besonders erfolgreichen Förderangebote der letzten Jahre – auch nach dem Auslaufen der Privaten Exzellenzinitiative Johanna Quandt fortgesetzt. Das Arbeitsprogramm der Stiftung Charité für die nächsten fünf Jahre sieht sie im Schwerpunkt der Wissenschaftsförderung vor. Neben der Wissenschaftsförderung verfügt die Stiftung Charité außerdem über die Schwerpunkte Innovationsförderung und Open Life Science