Kulturspezifisches Hospiz in Mahlow eröffnet

Abschied unter einem Mosaik aus fliegenden Kranichen: In Blankenfelde-Mahlow ist heute das elfte stationäre Hospiz in Brandenburg eröffnet worden. Gesundheitsstaatssekretär Andreas Büttner sagte zur Eröffnung: „In Mahlow ist ein kulturspezifisches Hospiz entstanden, das besonderes Augenmerk auf die kulturellen und spirituellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten legt. Diese Einrichtung hat bundesweit Pilotcharakter für die Versorgung von Migrantinnen und Migranten. Sie steht aber allen Menschen offen, egal wo sie ihre kulturellen und religiösen Wurzeln haben.“

 

In der Einrichtung können zwölf Patientinnen und Patienten versorgt werden. Zusätzlich gibt es Unterbringungsmöglichkeiten für Angehörige. Träger des Hauses ist der Pflegedienst Deta-Med, dessen Schwerpunkt die kulturspezifische Pflege unter Berücksichtigung kultureller und individueller Bedürfnisse ist. Als Projektpartnerin hat die Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände in der Bundesrepublik Deutschland e.V. das Vorhaben beraten und unterstützt.

Das Haus ist dem Gedanken der Hospizbewegung verpflichtet. Durch kontinuierliche Begleitung, palliative Pflege, Schmerztherapie und Systemkontrolle werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Sterbenden würdig und ohne Schmerzen aus dem Leben scheiden können. Zugleich geht das Haus in Konzeption und Ausgestaltung neue Wege. Unter anderem erhalten die Patientinnen und Patienten neben der pflegerischen und psychosozialen Betreuung auf Wunsch auch spirituellen Beistand. Die Räume und die Fassade wurden zudem künstlerisch gestaltet. Fassade und Dach zieren große Mosaiken von Kranichen und Pfauen.

Nare Yesilyurt, Geschäftsführerin von Deta-Med, sagte: „Mythologie verbindet uns Menschen miteinander, Religionen trennen uns voneinander. Deshalb habe ich aus der Mythologie den Pfau als Symbol für Unsterblichkeit und Gruß aus dem Paradies genommen. Kraniche symbolisieren Wachsamkeit, sie tragen auf ihren Rücken die Seelen der Toten in den Himmel und kehren wieder.“

Büttner: „Diese Symbolik ist ein sehr anrührender und schöner Gedanke für ein Hospiz. Hier wird der Mensch so angenommen, wie er ins Haus kommt: egal, wo sie oder er seine kulturellen Wurzeln hat und nach welchen Wertvorstellungen sie oder er sein Leben gestaltet.“