Interview mit Dr. Christian Matschke, Vorstandsmitglied bei BERLIN-CHEMIE

Corona hat auch die Arbeitswelt ziemlich durcheinandergewirbelt und Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt. Auch BERLIN-CHEMIE musste einige Hebel in Bewegung setzen, um den Betrieb während der Pandemie sicherstellen zu können. Darüber hinaus konnte das Berliner Traditionsunternehmen auch für die Gesellschaft etwas tun, indem es in der Anfangsphase das Impfzentrum in Treptow-Köpenick ehrenamtlich unterstützte. Wie BERLIN-CHEMIE durch die Pandemie gekommen ist, erklärt Vorstandsmitglied Dr. Christian Matschke im Interview.

 

 

 

1. Die Corona-Pandemie hat tiefgreifende Effekte auf Gesellschaft und Wirtschaft. Welche Auswirkungen hatte sie auf die Arbeit von BERLIN-CHEMIE?

Als Pharmaunternehmen sind wir, was unser Geschäft anbelangt, nicht stark von der Krise betroffen. Unsere Produktion hat ebenfalls nicht unter Lieferengpässen von Rohstoffen gelitten. Im Unternehmen selbst haben wir einen Digitalisierungsschub erlebt. An unseren Standorten mussten wir jedoch auch Lösungen für die Herausforderungen der Pandemie finden. Wir konnten nicht alle ins Homeoffice schicken und haben deshalb in allen Bereichen des Unternehmens umfangreiche Hygienekonzepte implementiert – beispielsweise haben wir Mietwagen für all jene zur Verfügung gestellt, die weiterhin zur Arbeit kommen mussten, aber in der Hochphase der Pandemie auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen waren.

2. BERLIN-CHEMIE hat sich mit mehr als 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Impfzentrum Arena Berlin in Treptow-Köpenick beteiligt. Wie kam es zu dieser Kooperation und welche Tätigkeiten hat BERLIN-CHEMIE dort übernommen?

Die Gesundheitssenatorin des Landes Berlin hat uns bereits im Dezember 2020 gefragt, ob wir bereit wären, eine Patenschaft für das Impfzentrum in Treptow-Köpenick zu übernehmen. Dabei ging es vor allem um die Aufbereitung des Impfstoffs. Als Berliner Traditionsunternehmen sahen wir uns verpflichtet und haben sofort zugesagt. Kurz darauf haben wir vor Ort pharmazeutisch sichere Prozesse etabliert. Anschließend konnten wir über 150 unserer Angestellten dafür gewinnen, im Impfzentrum zu helfen. Insgesamt haben wir dort in drei Monaten ehrenamtlich rund 100.000 Impfdosen aufgearbeitet.

3. Seit dem 7. Juni 2021 darf auch in Betrieben geimpft werden. BERLIN-CHEMIE beteiligt sich bereits länger mit einer Impfstraße im Unternehmen an einem Pilotprojekt. Wie kann man sich den Ablauf vorstellen und wie ist die Einstellung dazu bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?

Wir befinden uns seit dem 10. Mai in dem Pilotprojekt. Unsere Mitarbeiter können sich über ein Terminbuchungssystem anmelden. In der Impfstraße funktioniert es wie in einer Arztpraxis: Wir haben einen Wartebereich, einen Raum für die Impfung und einen Ruhebereich für danach. Als Impfstoff stellt uns der Senat Moderna zur Verfügung. Wir kooperieren bei den Impfungen auch mit anderen Unternehmen. Dazu gehören die Berliner Wasserbetriebe, die uns ihre Betriebsärzte zur Verfügung stellen und deren Belegschaft auch bei uns geimpft wird. Insgesamt wird das Angebot sehr gut angenommen und stark von den Mitarbeitern honoriert.

4. Abseits von Corona muss auch ein Blick in die Zukunft sein. BERLIN-CHEMIE organisiert jedes Jahr den Kongress für Gesundheitsnetzwerker und vergibt auch einen gleichnamigen Preis. Wird es den Kongress im kommenden Jahr wieder geben und wer kann sich ab wann für den Preis bewerben?

Den Kongress wird es auch im Frühjahr 2022 geben, die Pläne für die Ausrichtung laufen bereits. Wie er genau ablaufen wird, lässt sich jetzt noch nicht sagen. Aber ich gehe ohnehin davon aus, dass solche Veranstaltungen künftig einen Hybridcharakter aus Präsenz- und digitaler Teilnahme haben werden. Für den Preis können sich ab voraussichtlich Oktober Ärzte, Netzwerker, Kliniken, jede Form von Start-ups usw. bewerben, die Ideen zur digitalen Versorgung im Gesundheitswesen haben.