Interview | Melanie Wendling, Geschäftsführerin Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.

Der bvitg und die DMEA zeigen, was in der digitalen Gesundheitsversorgung möglich ist

 

Die Mitglieder des Bundesverband Gesundheits-IT (bvitg) stellen E-Health-Anwendungen und Software für den ambulanten und klinischen Bereich her. Der Verband selbst vertritt ihre Interessen in vielfältiger Weise, etwa durch politische Arbeit oder Hilfe bei der Nachwuchsgewinnung. Die durch den Verband organisierte internationale Messe für Digital Health, DMEA, gehört zu den wichtigsten Events der Branche weltweit. Wir haben mit der Geschäftsführerin Melanie Wendling über die Messe und die Arbeit des bvitg gesprochen.

 

 

1. Wie hat sich die DMEA (ehemals conhIT) seit ihrer ersten Ausgabe am Standort Berlin entwickelt – beispielsweise im Hinblick auf internationale Gäste und Aussteller?  

Der Verband hat sich seit seinen Anfängen sehr vergrößert. Auch, weil der Markt und die Branche für digitale Anwendung im Life-Science-Bereich in den vergangenen 20 Jahren stark gewachsen sind. Diese Entwicklung spiegelt sich auch bei der DMEA wider, sowohl was die Art der Aussteller und des Publikums anbelangt als auch im Hinblick auf die Internationalität. Unsere Mitglieder kommen mittlerweile aus dem gesamten Spektrum der digitalen Gesundheit - sowohl von ihren Produkten als auch von der Größe her – vom Start-up bis zum großen Hersteller ist alles dabei. In diesem Jahr hatten wir rund 700 Aussteller aus 30 Ländern.

2. Was zeichnet die DMEA aus?  

Besonders an der DMEA ist in erster Linie, dass hier sichtbar wird, welche Dinge durch digitale Gesundheitsversorgung eigentlich schon möglich sind. Durch unsere Austeller und ihre Angebote wird erlebbar, wie digitale Lösungen für die Praxis aussehen. In der Praxis selbst sieht man das in Deutschland leider oft noch zu wenig. Darüber hinaus ist DMEA die wichtigste Fachmesse im Bereich Digital Health in Europa. Das macht sie auch zu einem tollen Ort des Austausches von Fachleuten aus verschiedenen Bereichen, die sonst nicht oft zusammenkommen.

3. Was war Ihr persönliches Highlight 2023? Was wünschen Sie sich beziehungsweise planen Sie für 2024?

Zu meinen persönlichen Highlights gehörten die Eröffnung durch den amtierenden Gesundheitsminister sowie die Podiumsdiskussionen und unser Nachwuchsprogramm DMEA sparks. Gerade bei den Podiumsdiskussionen gelingt es uns immer wieder, Leute mit unterschiedlichen Standpunkten und Blickwinkeln auf Themen zusammen zu bringen. Auf diese Weise lässt sich ein hoher Mehrwert für das Publikum erreichen. Zu meinen diesjährigen Höhepunkten auf der DMEA gehörte auch der eHealth Hotseat, bei dem sich die Abteilungsleiterin für Digitalisierung und Innovation im Bundesgesundheitsministerium, Dr. Susanne Ozegowski, den Fragen des Publikums gestellt hat. Für die DMEA im kommenden Jahr gibt es auch schon einige Überlegungen und Pläne, die kann ich aber noch nicht verraten.

4. Was sind für Sie die wichtigsten Aspekte des Digital-Health-Ökosystems in der Hauptstadtregion?  

Zu den wichtigsten Aspekten in puncto Digital Health gehört hier, dass es eine hohe Dichte an innovativen Kräften gibt – von Start-ups bis hin zur Charité – die in der Forschung und Entwicklung viel bewirken. Leider ist es aber auch so, dass gute und wichtige Modellprojekte nicht in die Fläche kommen, weil es beispielsweise keine Anschlussfinanzierung gibt. Deshalb muss die Zusammenarbeit und Vernetzung unter den Stakeholdern im Bereich Digital Health in der Hauptstadtregion besser werden. Digital Health basiert hauptsächlich auf Daten und dem geordneten Zugriff darauf. In dieser Hinsicht sind die Ausgangsbedingungen in Deutschland ohnehin nicht einfach. Nur wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, beziehungsweise sich zumindest bis zu einem gewissen Grad einig sind, können Fortschritte erreicht werden. Daran, solche Bedingungen zu schaffen, die eine bessere Zusammenarbeit ermöglichen, arbeiten wir als BVITG auch zusammen mit dem Clustermanagement HealthCapital.

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