Gesund altern interdisziplinär – Viele Facetten eines Phänomens
Altern – Viele Facetten eines Phänomens
Wir werden älter - eine positive Entwicklung. Die Lebenserwartung steigt – die Zahl der Krankheiten und gesundheitlichen Einschränkungen jedoch auch. Aktiv altern - gesund altern. Schlagworte, die nicht nur in den Medien diskutiert werden. Auch die Wissenschaft beschäftigt sich intensiv mit den Möglichkeiten des gesunden Alterns. Können wir gesund altern, das Leben auch in späten Lebensjahren genießen und dabei aktiv bleiben?
Architektur des Gedächtnisses
Mit rund 40 Jahren erreicht das menschliche Gedächtnis seine maximale Leistungsfähigkeit. Etwa zehn Jahre später lassen sowohl das autobiographische Gedächtnis als auch das Faktengedächtnis langsam nach. Mit zunehmendem Alter fällt es also immer schwerer, sich neue Sachverhalte zu merken und auf bereits Erlerntes zuzugreifen. Wie verändern sich Gedächtnisprozesse im Alter oder wenn Krankheiten wie Alzheimer auftreten? Welche Regionen und Netzwerke im Gehirn sind an Gedächtnisprozessen beteiligt? Wie funktioniert das Erinnern?
Wissenschaft am Tiermodell
Um die biologischen Grundlagen des menschlichen Alterns erforschen zu können, sind die Wissenschaftler auf Tiermodelle angewiesen. Ein Meilenstein in der biomedizinischen Alternsforschung sind die Erkenntnisse über den Türkisen Prachtgrundkärpfling (Nothobranchius furzeri). Er wächst sehr schnell und altert wie im Zeitraffer. Dadurch können Forscher den Einfluss einzelner Gene untersuchen.
„Die Forschung zum Altern ist so vielfältig wie der Prozess des Alterns selbst. Zellen, Organe und Gesamtorgansimen sind daran beteiligt. Intrinsische biologische Prozesse beeinflussen das Altern genauso wie Ernährung, Bewegung und Umweltfaktoren. Deshalb arbeiten die Wissenschaftler im LFV Healthy Ageing über die Fachgrenzen hinweg so eng zusammen“, sagt Dr. Helen Morrison, Sprecherin des Verbundes und Wissenschaftlerin am Leibniz-Institut für Alternsforschung in Jena.
Die Ausstellung ist eine Kooperation des Leibniz-Forschungsverbundes (LFV) Healthy Ageing und dem Verein proWissen Potsdam e.V.
Im Leibniz-Forschungsverbund (LFV) Healthy Ageing kooperieren 21 Institute der Leibniz-Gemeinschaft. Dazu kommen assoziierte Mitglieder aus renommierten Forschungseinrichtungen im In- und Ausland. Ziel des Verbundes ist es, die Ursachen des Alterns interdisziplinär auf allen Ebenen zu erforschen. Daraus werden Anpassungsstrategien entwickelt und validiert, die Gesundes altern nachhaltig fördern. Beteiligt sind Biomediziner, Psychologen, Kognitions- und Neurowissenschaftler, Bildungsforscher, Raumplaner und Wirtschaftswissenschaftler.
proWissen Potsdam e.V.
Der Verein proWissen Potsdam wurde im April 2004 gegründet. Ziele sind die Förderung von Wissenschaft und Forschung, Wissenschaftskommunikation in die breite Öffentlichkeit sowie der Ausbau eines Netzwerkes von Hochschulen, wissenschaftlichen Institutionen, Wirtschaft, Kultur, Politik, Stadt und Bürgern in Potsdam und Brandenburg. ProWissen wird finanziert von der Landeshauptstadt Potsdam und über 65 wissenschaftlichen Einrichtungen sowie Privatpersonen. Der Verein bietet neben der Ausstellung „FORSCHUNGSFENSTER“ ein vielfältiges Programm von einmaligen Aktionen über langfristige Projekte bis hin zu regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen rund um das Thema Wissenschaft.
WIS │ Wissenschaftsetage im Bildungsforum │ 4. OG WIS
Eintritt: frei
Ausstellungszeitraum: 27.08.-24.09.2018 │ Mo-Fr 10:00-18:00 Uhr | Sa 10:00-14:00 Uhr