Evotec und die Charité gehen Partnerschaft zur Erweiterung der molekularen Patientendatenbank für Autoimmunerkrankungen ein

Generierung von Panomics-Längsschnittdaten, um das Krankheitsverständnis von Anca-Assoziierter Vaskulitis zu verbessern
Charité – Universitätsmedizin Berlin wird Bioproben von Patient:Innen mit Anca-Assoziierter Vaskulitis sammeln
Evotec wird Ihre einzigartigen Panomics-Technologien einsetzen, um die Patientenstratifizierung zu verbessern und neue Ansätze für Wirkstoffforschung in der Präzisionsmedizin zu schaffen

 

Evotec SE (Frankfurter Wertpapierbörse: EVT, MDAX/TecDAX, ISIN: DE0005664809; NASDAQ: EVO) gab heute bekannt, dass das Unternehmen eine Partnerschaft mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin („Charité“), einer der führenden und größten Universitätskliniken in Europa, für den Aufbau einer molekularen Patientendatenbank für ANCA-assoziierte Vaskulitis („AAV“) eingegangen ist. AAV ist eine Gruppe relativ seltener Autoimmunerkrankungen unbekannter Ursache, die durch eine Entzündung der Blutgefäße gekennzeichnet sind. 

Die strategische Partnerschaft zwischen Evotec und der Charité zielt darauf ab, durch den Aufbau einer einzigartigen PanOmics-Längsschnittdatenbank aus der Analyse von Patientenmaterial ein besseres Krankheitsverständnis von AAV zu schaffen. Bioproben von AAV-Patient:innen werden von der Charité gesammelt und mit Evotecs PanOmics-Plattform, die Technologien in der Genomik, Transkriptomik, Proteomik und Metabolomik sowie zur Einzelzell-Sequenzierung umfasst, analysiert. Gemeinsam mit ergänzenden pseudonymisierten Patientendaten werden die PanOmics-Daten in Evotecs proprietäre Plattform für molekulare Patientendaten E.MPD eingepflegt, die als zentrale Datenbank für molekulare Patientendaten dient.

Die Charité erhält für akademische Forschungszwecke Zugang zu den im Rahmen der Partnerschaft generierten Daten über Evotecs K.I.-gesteuerte Analysesoftware PanHunter, einem Werkzeug zum interaktiven und vertieften Verständnis der Daten. Evotec hat exklusiv das Recht, ihre M.L.-gestützte Plattform zu nutzen, um die Forschungsergebnisse in Präzisionstherapeutika umzusetzen. Die finanziellen Details der Zusammenarbeit wurden nicht bekannt gegeben.

Dr. Cord Dohrmann, Chief Scientific Officer von Evotec, kommentierte: „Wir freuen uns, diese aufregende neue Partnerschaft mit der Charité, einem renommierten Zentrum für medizinische Exzellenz in Deutschland, bekannt zu geben und Evotecs E.MPD-Datenbank im Bereich der Autoimmunerkrankungen zu erweitern. Mit einem verbesserten molekularen Verständnis der Komplexität von ANCA-assoziierter Vaskulitis können wir das Potenzial für eine präzisere Diagnostik, effektivere Behandlungen und letztlich bessere Ergebnisse für die Patient:innen erschließen.“

Prof. Dr. med. Adrian Schreiber, Leitender Oberarzt; Abteilung für Nephrologie and Intensivmedizin der Charité  Universitätsmedizin Berlin, fügte hinzu: „Der Hauptvorteil dieser Partnerschaft ist die Kombination der unschätzbaren Fachkenntnisse beider Partner, die uns in die vielversprechende Lage versetzt, den Weg für eine präzisere Diagnostik und effizientere Behandlungen für ANCA-assoziierte Vaskulitis zu ebnen, für die noch immer dringend spezifische, gezielte Therapien benötigt werden.“ 

 

Über ANCA-assoziierte Vaskulitis
Antineutrophile zytoplasmatische Autoantikörper („ANCA“)-assoziierte Vaskulitis („AAV“) ist eine Gruppe von Autoimmunerkrankungen, die durch Entzündungen und Schäden an kleinen Blutgefäßen gekennzeichnet sind. Diese Entzündung wird in der Regel durch ANCAs verursacht, selbstreaktive Antikörper, die an bestimmte Zellen des Immunsystems - die so genannten Neutrophilen - binden und diese übermäßig aktivieren. AAV betrifft etwa 1 von 50.000 Menschen. Diese relative Seltenheit und das unspezifische Erscheinungsbild stellen eine diagnostische Herausforderung dar und führen bei einem Drittel der Patient:innen zu einer erheblichen Verzögerung der Diagnose von mehr als sechs Monaten. Trotz der jüngsten Fortschritte in der Diagnose und Behandlung besteht für Patient:innen mit AAV das Risiko organ- oder lebensbedrohlicher Komplikationen, sowohl durch die Erkrankung als auch durch ihre Behandlung, die meist symptomatisch bleibt. Der Hinweis auf die Diagnose ist häufig die Entwicklung einer Multisystem-Beteiligung; daher ist ein sehr sorgfältiges und systematisches Vorgehen bei der Diagnosestellung erforderlich, und für potenziell kurative Ansätze ist ein detaillierteres Verständnis erforderlich.

 

Über E.MPD
E.MPD, Evotecs translationale molekulare Patientendatenbank, ist eine der größten und hochwertigsten molekularen Datenbanken der Welt. Evotecs integrierte Technologieplattformen zeigen, dass der beste Weg zur effektiven Behandlung von Krankheiten in der Identifizierung der zugrundeliegenden Krankheitsmechanismen und der am besten geeigneten Therapie auf der Grundlage molekularer Daten besteht, die alle experimentellen Prozesse in Richtung einer frühen Krankheitsrelevanz lenken. Daher sind Datenaggregation, -integration und die präzise Analyse von Daten der Schlüssel zu einer effektiven und bezahlbaren Medizin der Zukunft.

E.MPD ist das Rückgrat für datengesteuerte Partnerschaften, die zu innovativen neuen Medikamenten und einer besseren Patientenstratifizierung führen und möglicherweise auch den Weg zu einem neuen Paradigma einer effektiveren diagnostischen und präventiven Gesundheitsversorgung ebnen wird. Durch das Sammeln und Analysieren von Patientendaten in Kombination mit K.I./M.L.-Tools ist Evotec in der Lage, sowohl Sicherheits- als auch Wirksamkeitsindikatoren in der Arzneimittelentwicklung besser vorherzusagen.