ERC Synergy Grant zum spielerischen Lernen

Unter diesem Titel untersucht ein interdisziplinäres Forscherteam, was beim Spielen im Gehirn geschieht. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Berlin Institute of Health (BIH), der Humboldt-Universität zu Berlin sowie der Universität Genf gehen der Frage nach, wie Spielen zu Lernvorgängen im Gehirn beiträgt. Dafür erhalten sie im Rahmen eines ERC Synergy Grants für sechs Jahre rund 9,8 Millionen Euro vom Europäischen Forschungsrat (ERC).

 

Das Projektteam von BrainPlay möchte Mechanismen des Lernens besser verstehen. Mit dem Fokus auf das Lernen durch Spielen werden in der breit angelegten Studie Lernmechanismen von der zellulären Ebene bis hin zur kognitiven Leistungsfähigkeit untersucht. Ziel ist es, auf neurobiologischer Ebene zu verstehen, wie wir lernen und wie spielerisches Lernen unser Gehirn verändert.

„Wir wissen erst sehr wenig darüber, was beim Spielen in unserem Gehirn vor sich geht und wie der Gehirnzustand während des Spiels das Lernen beeinflusst“, erklärt Prof. Dr. Robert Gütig, Professor für Mathematische Modellierung des Neuronalen Lernens an der Charité und dem BIH. Der theoretische Neurowissenschaftler verantwortet eines der vier zentralen Teilprojekte in BrainPlay. Darin befasst er sich mit einer neuen Theorie über neuronale Selbstlernmechanismen. Ein zweites Teilprojekt an der Charité wird von Prof. Dr. Dietmar Schmitz, Direktor des Neurowissenschaftlichen Forschungszentrums und Sprecher des Exzellenzclusters NeuroCure, geleitet. Er untersucht die molekularen und zellulären Mechanismen der synaptischen Veränderungen im selbstlernenden Gehirn. „Wir möchten mehr darüber erfahren, wie das Gehirn in der Lage ist, sich selbst Wissen und Fertigkeiten anzueignen, also wie unser Gehirn autodidaktisch lernen kann“, sagt Prof. Schmitz. Für die zwei Teilprojekte erhält die Charité rund 4,8 Millionen Euro der Fördersumme.