Genetische Faktoren beim Verlauf einer Infektion mit SARS-CoV-2
Harmlos, ernst oder sogar tödlich: Welche Rolle spielen genetische Faktoren beim Verlauf einer Infektion mit SARS-CoV-2? Dieser bislang ungeklärten Frage geht die EPI-Dx-Studie von ATLAS Biolabs, in.vent Diagnostica und MicroDiscovery nach.
Die Idee zu der Studie ist im DiagnostikNet|BB (Netzwerk Diagnostik Berlin-Brandenburg e.V.) entstanden, wo sich die Unternehmen regelmäßig zu lebenswissenschaftlichen Themen austauschen. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert, Fkz.: 03COV21. Koordinator der Studie ist Dr. Karsten R. Heidtke, Leiter der Bioinformatik- und Forschungsabteilung bei ATLAS Biolabs.
Untersucht werden diverse klinische und molekulargenetische Parameter von 500 Probanden. Ein Augenmerk liegt auf den Membranproteinen ACE2 und TMPRSS2. Sie spielen nach bisherigen Erkenntnissen eine wesentliche Rolle beim Eintritt des Virus in die Wirtzelle. Der genetische Bauplan variiert von Mensch zu Mensch. Die Folge sind unterschiedliche phänotypische Ausprägungen, die individuell zu blanden oder schweren Krankheitsverläufen führen können. Berücksichtigt werden auch die Mutationen des SARS-CoV-2-Virus. Aus den Ergebnissen der Laboruntersuchungen und ihrer bioinformatischen Auswertung soll ein diagnostisches Panel entwickelt werden: Damit lässt sich zum einen evidenzbasiert das Erkrankungsrisiko prognostizieren, zum anderen der Verlauf einer COVID-19-Erkrankung.
Der Einsatz hochleistungsfähiger Sequenzier- und Microarray-Technologie ermöglicht eine kurzfristige Skalierung des Verfahrens sowie ein promptes Screening neuer SARS-CoV-2-Varianten – einschließlich deren Auswirkungen auf den klinischen Verlauf einer Infektion. Das bessere Verständnis individueller Merkmale führt zum besseren Verständnis der epidemiologischen Entwicklung. Darüber hinaus kann es vielversprechende Ansätze für die personalisierte Medizin und damit eine individuell ausgerichtete Patientenversorgung liefern.
Dank ihrer langjährigen Expertise sind die Projektpartner ATLAS Biolabs, in.vent Diagnostica und MicroDiscovery zuversichtlich, Know-how und Leistungsfähigkeit mittelständischer Biotech-Unternehmen aus der Region Berlin-Brandenburg auch bei der Bekämpfung der SARS-Cov-2-Pandemie unter Beweis stellen zu können.