#eHealthCon: Wo Start-ups auf Entscheider treffen
Mit der #eHealthCon, die am 7. November in diesem Jahr erstmalig durchgeführt wurde, will die AOK Nordost der Digitalisierung im Gesundheitswesen mehr Struktur geben und etablierte Entscheider mit Start-ups zusammenbringen. Gerade vor dem Hintergrund des neuen Digitale-Versorgung-Gesetzes (DVG), das den Handlungsspielraum für Kassen und Entwickler erhöht. Politik, Wirtschaft und 30 Health-Start-ups kamen dafür in Berlin-Kreuzberg zusammen.
„Als eine der Vordenker-Kassen in Sachen Digitalisierung bekommen wir fast täglich Anfragen von jungen Unternehmen mit innovativen Produkten. Jetzt schafft das DVG neue Möglichkeiten, noch besser miteinander zu kooperieren. Damit das gelingt, braucht es gemeinsame Ziele und funktionierende Netzwerke. Mit der #eHealthCon vernetzen wir die Start-ups mit möglichst vielen Entscheidern und Akteuren im Gesundheitswesen“, sagt Frank Michalak, Vorstand der AOK Nordost.
App auf Rezept
Das DVG soll es beispielsweise ermöglichen, Gesundheits-Apps auf Rezept zu verschreiben und ein digitales Netzwerk für den Gesundheitsbereich zu schaffen. Zwei Beispiele, die Innovationen benötigen. Gerade in der digitalen Vernetzung der etablierten Versorgungsstrukturen sieht die AOK Nordost ein wesentliches Handlungsfeld. Zudem bietet die Digitalisierung große Möglichkeiten für eine Verbesserung der Versorgung jedes einzelnen Patienten – von der Diagnose über die Behandlung bis hin zur vollständigen Heilung. „Die Medizin der Zukunft wird sich dank neuer Technologien und wissenschaftlicher Erkenntnisse zu einer hoch individualisierten, maßgeschneiderten Versorgung entwickeln – von der Prävention über die Diagnose bis zur Therapie. Gleichzeitig steigt der Transformationsdruck für alle Akteure im Gesundheitswesen“, sagt Daniela Teichert, designierte Vorstandschefin der AOK Nordost.
Den Rahmen dafür bietet das DVG. Die Ansätze sind richtig, doch Frank Michalak sieht noch Verbesserungsmöglichkeiten: „Zwar schafft das Gesetz erstmals neue Möglichkeiten – zum Beispiel können Krankenkassen selbst zusammen mit Dritten digitale Innovationen entwickeln, aber auch bis zu zwei Prozent ihrer Finanzreserven über Fonds in digitale Innovationen investieren. Dennoch gehören die Regelungen, wie wir die digitalen Gesundheitsprodukte wirklich in die Versorgung kriegen, teilweise noch auf den Prüfstand.“
eHealthCon: Digitale Geschäftsmodelle und interessante Vorträge
Genau dafür ist der Austausch zwischen erfahrenen Akteuren und jungen Unternehmen unverzichtbar. Start-ups konnten auf der eHealthCon ihre Ideen und Geschäftsmodelle vorstellen. Jedes Start-up konnte sich vorab für das Event bewerben. Danach durchliefen die Bewerber ein Auswahlverfahren, das unter anderem das Alleinstellungsmerkmal, den Grad der Digitalisierung und das Stadium der Entwicklung berücksichtigte. Auf der #eHealthCon wurde das Networking und die Vorstellung der Geschäftsideen der Start-ups von Impulsvorträge mit spannenden Speakern aus der Politik und der Gesundheitsbranche eingerahmt. Themen waren zum Beispiel der Kulturwandel im Gesundheitswesen, eHealth-Lösungen in der Branche oder der Datenschutz im Gesundheitssektor. Der Tenor war: Um die Digitalisierung im Gesundheitsmarkt durchzusetzen, braucht es starke Partner für Innovationen, frische Strukturen im Denken, einen konstruktiven Umgang mit Datenschutz und mehr Mut.