Dr. Miriam Fichtner für Myasthenie-Forschung ausgezeichnet

Für ihre Forschung über Myasthenie – eine seltene Autoimmunerkrankung – hat Dr. Miriam Fichtner von der Charité – Universitätsmedizin Berlin den ersten Preis des Felix-Jerusalem-Preises der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e. V. (DGM) erhalten. Dieser ist mit 7.500 Euro dotiert. Die Preisverleihung fand gestern in Essen statt.

 

Patient:innen mit Myasthenia gravis, auch als Myasthenie bekannt, leiden unter verschiedenen Ausprägungen von Muskelschwäche. Bei dieser seltenen, chronischen Autoimmunerkrankung ist die Signalübertragung von den Nerven auf die Muskeln gestört. Spezifische Autoantikörper sind für diese fehlerhafte Kommunikation verantwortlich. Sie werden von sogenannten B-Zellen des Immunsystems gebildet, die sich gegen körpereigene Strukturen richten.

Dr. Fichtner von der Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie der Charité untersucht in ihrer Forschung die immunologische Entstehung und Entwicklung von Myasthenia gravis. In ihren Studien hat sie sich vor allem mit den Eigenschaften von krankheitserregenden Autoantikörpern beschäftigt. Sie hat darüber hinaus untersucht, wie es nach einer Therapie, die zunächst erfolgreich die krankheitsverursachenden B-Zellen dezimiert, zu einem Rückfall kommen kann. So war bislang nicht klar, ob diese Rückfälle durch neu entstandene B-Zellen oder durch B-Zellen, die die Therapie überlebt haben, verursacht werden. Dr. Fichtner konnte zeigen, dass die überlebenden B-Zellen zum Rückfall beitragen. Diese sehr seltenen B-Zellen können zum Teil Monate vor einem klinisch erfassbaren Rückfall zeitgleich mit erhöhten Autoantikörpern im Blut nachgewiesen werden. Entsprechend könnten diese Rückfälle bei Myasthenie zukünftig besser entdeckt werden.

Für ihre Arbeiten wurde Dr. Fichtner jetzt mit dem ersten Preis des Felix-Jerusalem-Preises 2023 der DGM geehrt. Die Auszeichnung soll der Förderung der Forschung auf dem Gebiet der neuromuskulären Erkrankungen dienen. Entstanden sind die jetzt geehrten Arbeiten von Dr. Fichtner während ihres Forschungsaufenthalts an der Yale School of Medicine in den USA. Derzeit baut die Medizinerin ihre eigene Arbeitsgruppe im interdisziplinären Myasthenie-Zentrum der Charité auf, welches zur Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie gehört.

 

Links

Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie (Schwerpunkt Myasthenie)

Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e.V. (DGM)