Digitale Lösungen in der Pflege: Senat beschließt Bundesratsinitiative zur Refinanzierbarkeit digitaler altersgerechter Assistenzsysteme

 

Das Land Berlin startet eine Bundesratsinitiative, die den Bund auffordert, Grundlagen zur Refinanzierbarkeit digitaler altersgerechter Assistenzsysteme (AAL) für pflegebedürftige Menschen zu schaffen. In diesem Rahmen sollen auch die dafür notwendigen Strukturen zur Bereitstellung derartiger technischer Lösungen geschaffen werden. Das hat der Senat heute auf Vorlage der Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, Dilek Kalayci, beschlossen.

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, der damit einhergehenden steigenden Anzahl pflegebedürftiger Menschen und pflegender Angehöriger sowie eines gleichzeitig wachsenden Fachkräftemangels steht die Pflege vor großen Herausforderungen, für die es innovative Lösungen braucht. Die mit der Digitalisierung verknüpften Potenziale können unter anderem eine Möglichkeit sein, die Lebensqualität pflegebedürftiger Menschen zu erhöhen, pflegende Angehörige zu entlasten und häusliche Pflegearrangements zu stabilisieren.

Technische Assistenzsysteme können einen Beitrag zu mehr Sicherheit und Teilhabe leisten. Durch ihren Einsatz kann Selbstständigkeit länger erhalten und/oder eine Verschlechterung des Gesundheitszustands verzögert werden. Vor diesem Hintergrund sollten insbesondere technische Unterstützungsangebote in den Blick genommen werden, die bei einem möglichst langen Verbleib der Pflegebedürftigen in der Häuslichkeit unterstützen können.

Senatorin Kalayci: „Die Berliner Initiative Pflege 4.0 hat die Problematik aufgegriffen, dass es eine Diskrepanz gibt zwischen dem, was technisch möglich und sinnvoll ist, und dem, was als technische Unterstützung bei den pflegebedürftigen Menschen ankommt. Grund dafür ist das Fehlen grundlegender rechtlicher, finanzieller und struktureller Rahmenbedingungen. Deshalb bringt Berlin eine Bundesratsinitiative auf den Weg, die rechtliche Vorgaben schafft, mit denen bestehende Hürden abgebaut werden sollen, damit Innovation auch im Wohnzimmer der pflegebedürftigen Menschen ankommt. Der Bund sollte mit Blick auf die zunehmende Fachkräfteproblematik und den steigenden Pflegebedarf die Potenziale technischer Unterstützungssysteme dringend nutzen und die zentralen Weichen für eine Verbesserung in der häuslichen Pflege stellen.“