Digital Clinician Scientist: Innovativer Karriereweg in der universitären Medizin
Das Clinician Scientist Programm von Charité und BIH umfasst eine strukturierte Facharztweiterbildung und ermöglicht Raum für klinische und grundlagenorientierte Forschung. Im Jahr 2011 gestartet, hat es die Ausbildung von Clinician Scientists in Deutschland maßgeblich reformiert. Neben geschützten Forschungszeiten stehen Module zum Erwerb wissenschaftlicher Kompetenzen sowie ein verbindliches Mentoring im Fokus. Das Programm besitzt die formale Anerkennung der Berliner Ärztekammer für alle klinischen und diagnostischen Fächer der Charité. Derzeit werden 110 Ärztinnen und Ärzte forschungsorientiert weitergebildet. Das Programm gilt deutschlandweit als Best-Practice-Modell und diente als Vorbild für Positionspapiere der DFG und des Wissenschaftsrats. Nun wird es um den Digital Clinician Scientist erweitert: Teilnehmende widmen sich den technologischen Herausforderungen der datengesteuerten Medizin. In einem strukturierten Karriereweg werden sie sich ab 2019 mit Big Data, Bioinformatik oder künstlicher Intelligenz beschäftigen. Ziel ist es, Standards für die Ausbildung von Clinician Scientists im digitalen Zeitalter zu setzen.
Prof. Dr. Duska Dragun von der Klinik mit Schwerpunkt Nephrologie und Internistische Intensivmedizin am Charité Campus Virchow-Klinikum, Sprecherin des neuen Programms und Leiterin der BIH Biomedical Innovation Academy, erklärt: „Die Digital Clinician Scientists werden in diversen klinischen Disziplinen zu neuen zukunftsweisenden Technologien forschen. Das reicht von digitalisierten Bildgebungsverfahren über personalisierte Therapien für Krebsbehandlungen bis hin zur virtuellen Chirurgie – also beispielsweise dem Einsatz von Robotern bei Operationen.“
Für das neue Programm werden verschiedene Expertinnen und Experten aus der Charité und dem BIH sowie Partner aus dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC), dem Berlin Institute for Medical Systems Biology (BIMSB), dem Einstein Center Digital Future (ECDF) und dem Bernstein Center for Computational Neuroscience (BCCN) in die Ausgestaltung des Konzepts sowie zur Rekrutierung und Betreuung von Programmteilnehmenden einbezogen.