Neue Studie belegt: Berlin ist der attraktive Standort für Digital Health Innovationen

Das Clustermanagement Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg – HealthCapital hat eine Bestandsaufnahme zum Digital Health Ökosystem der Hauptstadtregion durchgeführt. Diese wurde mit dem Ziel erhoben, eine qualitative Momentaufnahme sowie die Stärken, Charakteristika und Entwicklungspotentiale des Digital Health Ökosystems in Berlin-Brandenburg aufzuzeigen und zu identifizieren.

Das Ergebnis: Die Hauptstadtregion punktet insbesondere als attraktiver Standort und durch die enge Vernetzung der Akteurinnen und Akteure im Ökosystem. Beide Kriterien wurden überdurchschnittlich positiv bewertet.

Aus den Ergebnissen lassen sich zehn Gründe für erfolgreiche Digital Health Innovationen in der Hauptstadtregion ableiten:

• Starke Startup Kultur
• Innovationszentren und Cluster
• Medizinische Forschung und Exzellenz
• Förderung der Gesundheitswirtschaft
• Internationale Vernetzung
• Vielfältige Lösungen
• Investitionsbereitschaft
• Interdisziplinäre Zusammenarbeit
• Patientenorientierung
• Hohe Veranstaltungsdichte

Ökosystem und innovative Technologien als Erfolgsfaktoren

Die Ergebnisse der Bestandsaufnahme umfassen über 70 repräsentative Akteure sowie Digital Health Projekte aus Berlin-Brandenburg. Dabei wurden zwei Themenbereiche betrachtet, das „Digital Health Ökosystem der Hauptstadtregion”und „Digital Health Technologien”.

Für die Studie galt als wichtiges Anliegen, die Vielfalt des Ökosystems in der Hauptstadtregion adäquat abzubilden. Zu diesem Zweck wurden insgesamt 19 Digital Health Expertinnen und Experten aus der Region Berlin-Brandenburg eingebunden, die die verschiedenen Interessengruppen des Ökosystems repräsentieren.

Die Expertengruppe untersuchte ausgewählte digitale Technologien mit Bedeutung für das Digital Health Ökosystem im Hinblick auf ihren Reifegrad sowie Sichtbarkeit in der Hauptstadtregion. Die Akzeptanz neuer Technologien wurde als vergleichsweise hoch eingeschätzt. Als präsenteste Technologien gelten Lösungen im Bereich der KI-gestützten Daten- und Bildverarbeitung. Aber auch Chatbots und Conversational Artificial Intelligence (AI) und Telemedizin wurden überdurchschnittlich bewertet. Ebenso eröffnet Distributed-Ledger-Technologie neue Chancen des sicheren Datenaustauschs und der aktiven Datenspende im Gesundheitswesen.

Dr. Kai Bindseil, Abteilungsleiter Gesundheitswirtschaft bei Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH: „Die Hauptstadtregion gilt seit langen als der deutsche Hotspot für digitale Gesundheitslösungen. Die große Breite und Exzellenz der Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Projekte, die in dieser Studie vorgestellt werden, belegt das eindeutig. Vernetzungsplattformen wie die DMEA, zahlreiche Clusterveranstaltungen oder auch das Barcamp Health-IT schaffen ideale Möglichkeiten sich regional wie international zu vernetzen. Der attraktive Standort Berlin mit Kunst und Kultur zieht auch weiterhin Talente an. Wichtig ist es nun daran zu arbeiten, die Innovationen zu den Nutzerinnen und Nutzer sowie Patientinnen und Patienten zu bringen.”

Ute Mercker, Investment Director, IBB Ventures: „Berlin hat das stärkste Ökosystem für Digital Health in Deutschland, da hier Startups im Austausch mit allen Stakeholdern der Gesundheitsbranche wie Versicherungen, der Pharmaindustrie, Krankenhäusern und Forschern sind. Für Investoren ist dies ein großer Vorteil, da die Gründer sowohl über das notwendige medizinisch-regulative als auch das digitale und kommerzielle Know-how verfügen.“

Kurzbeschreibungen ausgewählter Technologieprojekte aus der Bestandsaufnahme

TEF-Health: Das EU-geförderte Projekt „Testing and Experimentation Facility for Health AI and Robotics” (TEF-Health) soll die Validierung und Zertifizierung von KI und Robotik in Medizinprodukten erleichtern und beschleunigen. Derzeit sind 52 Partner in neun Ländern beteiligt. Information: www.tefhealth.eu

MUT: Das Projekt der Zukunftsregion Digitale Gesundheit Berlin-Brandenburg (ZDG) untersuchte von 2020 bis 2022 telemedizinische Lösungen für die stationäre Pflege in ländlichen Versorgungsregionen Brandenburgs. Angestrebt wurde ein intelligentes System zur telemedizinischen Mitbetreuung für kardiologische Risikopatientinnen und Risikopatienten. Weitere Information: www.mut-zdg.de

BloG3: Von 2020 bis 2023 wurde am Beispiel des Entlassmanagements in der Onkologie eine auf Blockchain basierende Datenplattform entworfen, die eine organisations- und sektorenübergreifende Bereitstellung von Gesundheitsdaten für relevante Leistungserbringer ermöglicht. Das Projektkonsortium umfasste zehn Partnern, darunter das Comprehensive Cancer Center der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Weitere Informationen: www.blog3.de

Die Bestandsaufnahme wurde im zweiten Halbjahr 2023 mit Unterstützung der Innovationsagentur Startup Colors UG umgesetzt. Sie wurde zur DMEA – Connecting Digital Healthcare 2024 online auf der Webseite des Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg – HealthCapital veröffentlicht.

Quelle: Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH