AOK Nordost und BARMER rufen zur Teilnahme am Selektivvertrag für gerätegestützte telemedizinische Versorgung in stationären Pflegeeinrichtungen auf

Gemeinsame Pressemitteilung der AOK Nordost und der BARMER-Landesvertretung Berlin/Brandenburg

 

Zu Beginn des Jahres 2024 bauen AOK Nordost und BARMER die gerätegestützte telemedizinische Versorgung für Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern aus. Die Lösung ist sehr einfach: Mit Hilfe einer App und zertifizierten Medizingeräten, die vom Pflegepersonal bedient werden, haben die zugeschalteten Ärztinnen und Ärzte weit bessere Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten als in einer gewöhnlichen Videosprechstunde. Zum Einsatz kommen dabei digitale Medizingeräte wie ein Pulsoximeter, ein Blutdruckmessgerät oder auch ein Stethoskop, das es beispielsweise ermöglicht, Herz- und Lungengeräusche in einer Videokonferenz abzuhören. Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen oder chronischen Wunden können so, bei gleichzeitiger Entlastung aller Beteiligten, bestmöglich versorgt werden. Patientinnen und Patienten müssen nicht extra in ein Krankenhaus oder eine Arztpraxis gebracht werden und Ärztinnen und Ärzte sparen weite Fahrtwege in die Pflegeheime. AOK Nordost und BARMER setzen nun darauf, dass möglichst viele Ärztinnen und Ärzte und Pflegeeinrichtungen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern an dem Selektivvertrag teilnehmen.

Erfolgreiches Pilotprojekt in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg führt zum Ausbau der gerätegestützten Telemedizin in Pflegeheimen

Der am 01.08.2023 gestartete Versorgungsvertrag beruht auf einem 9monatigen Pilotprojekt von AOK Nordost und dem Telemedizinanbieter MedKitDoc mit über 200 Patientinnen und Patienten aus Pflegeheimen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Die Pilotphase hat gezeigt, dass die Bewohnerinnen und Bewohner ärztlich zuverlässig versorgt, Pflegepersonal durch Nutzung digitaler Möglichkeiten in ihrer Kompetenz gestärkt sowie die Anzahl der Krankenhausaufenthalte und die Kosten für stationäre Behandlungen gesenkt werden konnten. Überzeugt von diesem positiven Ergebnis tritt die BARMER dem Selektivvertrag im Januar 2024 bei. Angesichts der steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen bei einer gleichzeitig sinkenden Zahl niedergelassener Ärztinnen und Ärzte sehen AOK Nordost und BARMER in der gerätegestützten Telemedizin einen wegweisenden Ansatz, die medizinische Versorgung von Pflegebedürftigen auch in Zukunft auf hohem Niveau sicherzustellen.

Interessierte Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegeheime können hier die Vergabeunterlagen bei der AOK Nordost anfordern:   

Mecklenburg-Vorpommern: http://aok.de/gp/mv/telemedizin-pflegeheim
Brandenburg: http://aok.de/gp/brb/telemedizin-pflegeheim

Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost: „Mit Hilfe der Telemedizin haben wir eine wirkungsvolle Antwort gefunden, um auch in Zukunft noch flächendeckend die Menschen bestmöglich zu versorgen, die besondere Zuwendung brauchen. Dass jetzt auch die Barmer mit uns zusammen diesen Weg geht, zeigt, wie wichtig die Krankenkassen vor Ort sind, weil sie die regionalen Bedarfe kennen und entsprechende Lösungsansätze auf den Weg bringen.“

Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der BARMER Berlin/Brandenburg: „Jährlich könnten in Deutschland rund 1,3 Mio. Krankenhausaufenthalte von Pflegebedürftigen vermieden werden, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen ambulant besser versorgt würden. Mit den innovativen Möglichkeiten der Telemedizin verbessern wir die medizinische Versorgung in Pflegeheimen und schaffen die Voraussetzung dafür, dass die in den kommenden Jahren steigende Zahl Pflegebedürftiger gut medizinisch betreut werden kann.“

Dorian Koch, CEO und Gründer von MedKitDoc: Es freut uns sehr, dass nun erstmals der Einsatz der gerätegestützten Telemedizin angemessen vergütet wird. Wir sind davon überzeugt, dass es noch ein enormes Potenzial gibt in der Verbesserung der medizinischen Versorgung von Pflegeheimbewohnern bei gleichzeitiger Reduktion von Krankenhausaufenthalten. Wir freuen uns, mit der BARMER nun einen weiteren starken Partner gefunden zu haben.